Montag, 3. Oktober 2016

So ein Tag hat keine Taschen ...

Komische Überschrift, ich weiß. Ich erkläre das gleich. Ich saß gerade (seltenes Vorkommnis) mal am "großen" Schreibtischrechner um ein Schnittmuster auszudrucken und dachte mir, wo ich schon da bin, könnte ich mich doch endlich spontan dem Blog widmen. Lang genug war ich sozusagen weg. Dabei war das gar nicht beabsichtigt. So ein Tag hat eben nur, wie gesagt, einfach keine Taschen. Und das ist mein Problem, nämlich so:

Ihr kennt doch sicher alle den kleinen Maulwurf. Angefangen hat die ganze Geschichte um den vielgeliebten kleinen Kerl mit einem kleinen Filmchen darüber "Wie der Maulwurf zu seiner Hose kam". Eigentlich thematisiert der Film auf kindgerechte Art die Herstellung von Kleidung aus Leinen. Aber er illustriert auch ganz gut, warum ich so lange nicht gebloggt habe, finde ich:
Am Anfang krabbelt der kleine Maulwurf fröhlich und hochmotiviert aus seinem Erdhügel auf der bunten Blumenwiese (so ähnlich wie ich morgens aus dem Bett, na gut, in meinem Fall meistens eher müde als fröhlich). Dabei schleppt er alles mit sich, was ihm wichtig und wertvoll ist: Spielsachen, Fundstücke ... Nur, oh weh, er kann einfach nicht alles auf einmal tragen, irgendein Lieblingsding fällt immer wieder runter und bleibt auf der Strecke. Kurz vor dem Verzweifeln fällt der Blick des Maulwurfs auf die Wäscheleine, an der eine blaue Latzhose flattert - mit gaaanz großen Taschen. Er beschließt sofort, dass genau so eine die Lösung seines Problems wäre und macht sich eifrig daran, sich dieses Traumteil zu beschaffen. Am Ende stopft er glücklich all seine Schätze in die Taschen und ist zufrieden.
Bei mir läuft das leider nicht so. Ich stehe auf, den Kopf voller Dinge die ich unbedingt erledigen müsste oder gern tun würde - Kinder-, Schul-, Kindergartenkram, Wäsche, Küche, Haushalt, Garten, Nähen, Bloggen, Einkaufen, Lesen, Basteln, Malen ... Irgendwie versuche ich alles mitzuschleppen, aber irgendeins fällt immer runter, oder auch mehreres. Das ist wohl auch der Tatsache geschuldet, dass ich eher ein "Niedrigenergiemensch" bin. Ich staune immer wieder, welches Pensum manche schultern, die unglaublich viele Aktivitäten anscheinend mühelos unter einen Hut bringen. Ich kann das nicht. Die letzten Wochen und Monate waren ereignisreich, und zwischendurch brauch ich neben aller nötigen Umtriebigkeit einfach meine Ruhe. In letzter Zeit hieß das mal ganz viel Lesen.
Den Computer (erwähnte ich bereits, dass der Arbeitsplatz auch irgendwie gar nicht mehr bequem ist, seit der Mann ihn sich nach seinen Kriterien eingerichtet hat ;-) ), also, den hab ich aus Versehen fallen gelassen und für lange Zeit liegen gelassen. Es gab immer auch genug anderes zu tun. Das finde ich furchtbar schade, denn eigentlich macht mir die ganze Bloggerei doch Spaß. Ich will versuchen, mir den Computer irgendwie auf die Schulter zu hieven und ihn da zu balancieren, denn große Taschen krieg ich an die vorhandene Tageszeit eben nicht angenäht. (Und vielleicht gehen nach wochenlanger Krankheitswelle und Ferien ja auch mal alle Kinder wieder in Schule und Kindergarten, das würde schon helfen. ;-) )

Zu zeigen gibt's genug, denn das Nähen habe ich nicht fallengelassen. Und damit der Post nicht ganz langweilig bilderlos daherkommt, zeige ich passend zum Thema noch etwas, was Taschen hat - Teil der Sommergarderobe des großen Mädchens:


Das Kleidchen heißt Colourful Stripes (Ottobre 3/14), genäht habe ich Größe 128 aus Streifenjersey (Kaufhausrest) und einfarbigem Swafingjersey (Restevorrat). Die Fotos entstanden Anfang Juni, noch saß das Kleid sehr lässig, seitdem ist das Mädel gründlich in seine neuen Sommersachen reingewachsen.


Für ein bisschen Extra-Pfiff habe ich statt farblich passend Grau oder Rosa zu wählen, türkisfarbene Kamsnaps angebracht. Der himmelwärts gerichtete Blick unseres Models ist leicht durch die Tatsache erklärt, dass wir uns dort gerade im Hochseilgarten Moritzburg befinden und irgendwo da oben die ganze Klasse des großen Bruders herumklettert. :-)


Und wo wir schon mal dabei sind, zeigen wir noch das schicke Jeanscap. Zugegeben, es ist ganz schnöde gekauft. Eigentlich aus der Jungsabteilung, aber viel cooler als alles, was explizit für Mädchenköpfe angeboten wurde. Wir haben es mit einem Aufbügler und ein paar Hotfix-Steinchen damentauglich aufgepeppt.

So, das soll's für heute gewesen sein. Hoffentlich der erste von vielen folgenden Posts noch in diesem Jahr ... :-)

6 Kommentare:

  1. schön von Dir gelesen! Alles hat seine Zeit und irgendwann hast Du sicher auch wieder zeit für´s bloggen!
    sei ganz lieb gegrüßt
    anja

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  2. Hallo und willkommen zurück. Es ist schön wieder von dir zu lesen und ich verstehe dich so gut, mein Tag bräuchte manchmal auch ganz große Taschen.
    Die Zeit für mehr bloggen kommt bestimmt bald wieder.

    LG Bianca

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  3. Ach schön, wieder von dir zu lesen!
    Meine Vor-Kommentatoren haben schon alles geschrieben, was mir durch den Kopf ging, deswegen sende ich dir einfach liebe Grüße!
    Claudia

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  4. Das ist wohl der passenste Vergleich, den ich bislang gelesen habe und der kleine Maulwurf ohnehin einer meiner Lieblingsfiguren. Die Bloggerei sollte immer Kraft geben und nicht nehmen, sonst ist wohl gerade das reale Leben wichtiger. Aber du schreibst so wunderbar, dass ich hoffe, dass doch ab und zu - ohne Zwang - kleine Zeitfenster dafür bleiben.

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  5. Den anderen muss ich recht geben, schön von euch zu lesen. Die Krankheitswelle ist hier auch seit Schulbeginn da. Die Kleine verstauchte sich den Zehe sehr-inkl. 2 Stunden sitzen beim Arzt und röntgen. Dann Magen-Darm oder Erkälttung oder das hängt wieder zusammen. Mal waren alle Drei da dann wieder nur eines und wieder as andere. Zur Zeit ist die Kleine wieder da. Die sind mehr zu Hause als in der Schule seit 3 Wochen. Ach so ich war zwischendurch auch krank inkl. Arztbesuch und Fieber, fiesen Ohrenschmerzen und schlechten Schlaf in der ersten scmnerzhaften Nacht-Keine Ohrstöpsel und schnarchenden Mann( Der dann mir zu liee ein paar Tage in den Keller zog.) Und natürlich wieder ein 2 stündiger Arztbesuch.Es kann nur besser werden.
    In diesem Sinne bis bald
    Elisabeth

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  6. Hey, schön, wieder Neues von euch zu lesen! Ja... das reale Leben ist eben wichtiger und die Zeit rast... Und zum Thema "Hochenergie- Mensch"- oft scheint es von außen so, aber irgendeinen Haken hat so eine auch Lebensweise immer. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, wie er mit den vielen Anforderungen zurecht kommt. Und nix ist so beständig, wie die Veränderung- von daher- alles hat seine Zeit :)

    Liebe Grüße!

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