Mittwoch, 31. Dezember 2014

Girls' Day

Und noch ein Post über unsere gemütlichen Nachweihnachtstage. Obwohl, so gemütlich waren sie nicht (für) alle. Am Samstag erwischte das große Tochterkind (armes Pechvögelchen, das wegen Krankheit dieses Jahr schon den Weihnachtsmarkt verpassen musste) ein böses Virus, das man nicht mit Plätzchen, Schokolade & Co. füttern sollte. Der geplante Großelternbesuch am Sonntag fiel für uns beide also leider aus. Traurig fürs Kind, doch so ein Mama-Tochter-Nachmittag ganz in Ruhe hat trotz allem einiges für sich. Da das Mädel zwar noch mächtig blass um die Nase, aber ansonsten wieder recht munter war, konnten wir uns ein paar Dinge vornehmen, die wir schon lange mal gemeinsam machen wollten.

Ganz oben auf Töchterchens Liste steht immer wieder das Nähen. Und es hatte ja auch noch seinen Stoff aus dem Ostseeurlaub, der schon fest für ein Kissen vorgesehen war. Den Stoff in einen Kissenbezug zu verwandeln sollte also unsere erste gemeinsame Tat für den Nachmittag werden. Diese Aufgabe nahm tatsächlich den größten Teil davon in Anspruch, denn natürlich wollte die kleine Nachwuchsnäherin ausgiebig am Entstehungsprozess beteiligt werden. Sie nahm also für ein paar Schnitte auch den Rollschneider in die Hand, das Bügelbrett wurde ganz niedrig gestellt, die Nähmaschine auf langsamen Betrieb ohne Fußpedal, und so werkelten wir gemeinsam. Es ist natürlich ungleich anstrengender, aufzupassen, zu helfen und zu lenken, als es einfach selbst zu machen. (So ähnlich muss sich wohl mein Fahrlehrer gefühlt haben. :-D) Aber wenn ich die kleinen Hände sehe, wie sie vorsichtig den Stoff führen, und das kleine Gesicht voller eifriger Konzentration, dann fließt das Herz direkt über. Und das tut es immer wieder, wenn das so groooße kleine Mädchen stolz mit seinem Kissen überall hingeht und jedem zeigt: "Das hab ICH genäht!".


Da es ein 40x40-Kissenbezug werden sollte, diese Fläche jedoch aus keinem der Stoffe komplett herauszuholen war, haben wir uns für eine Art ganz rudimentäres Patchworkmuster entschieden. Für den Anfang reicht das so. :-)


Für die Rückseite wurden die Vorräte im Regal gesichtet, wo sich ein paar perfekt passende Pünktchen fanden. Die sichtliche Liebe zum Kissen ist nicht gestellt. Schön, dass mein Mädchen schon erfahren kann, wie gut es tut, etwas selbst herzustellen, was man so wunderschön findet und auch tatsächlich so richtig in echt benutzen kann. Wie gekauft, nur viel besser. :-)

Als Punkt 1 erledigt war, kam die nächste lang verschobene Aufgabe dran: Der kleine Scherenanhänger, auch ein Urlaubsmitbringsel aus dem Nählädchen, musste endlich ein nutzbares Schmuckstück werden. Mit ein paar Glitzerperlen, Strasssteinchen und Blümchen nebst Schmuckbastelzubehör aus den Vorräten wurde daraus ein schicker Anhänger für Rucksack, Tasche oder ähnliches. Egal, wohin die Minischere mit muss, das Ganze ist jetzt so groß, dass sie nicht Gefahr läuft, sofort verloren zu gehen. Und es ist eben Glitzer dran. Das ist schon wichtig. Vielleicht gibt's auch davon noch ein Foto, wenn das Kind mir verrät, wo es seinen Schatz versteckt hat. ;-)

Und daaaann, aller guten Dinge sind 3, brauchte das Töchterchen noch unbedingt endlich ein kuscheliges Kleid aus dem Pinguinfleece, den es mal von einer Freundin geschenkt bekam, die ihn für ihre Jungs nicht brauchen konnte. Das hab ich dann aber doch lieber selbst genäht, denn dafür kam mein Weihnachtsgeschenk zum Einsatz: endlich die ersehnte Overlockmaschine. Ich habe mich für ein günstiges, zuverlässiges Arbeitstier ohne Raffinessen entschieden (W6 N454D), das ich auch schon live testen durfte und von dem ich bisher nichts Schlechtes gehört hatte. Eine gute Entscheidung. Die Handhabung ist problemlos, das Maschinchen macht, was es soll, nämlich perfekte Overlocknähte, und ich bin glücklich und freue mit schon auf die Zeit, wenn der Weihnachtsbaum meinen Nähtisch wieder geräumt hat. Ein paar Teststücke kann man auch mal auf dem Esstisch nähen, wie eben eine ganz schlichte Amelie (Farbenmix), zu Übungszwecken einfach an allen Säumen mit Overlocknähten eingefasst. Geht wunderbar. An rundgeschlossenen Nähten muss ich bis zur absoluten Perfektion noch etwas üben, aber das wird schon. Mathildakind kann sich jedenfalls jetzt, wo der Winter da ist, in ein durchaus akzeptables Kuschelkleid hüllen:


Auf dem Bild sieht es aus, als würde es an den Ärmeln abstehen und sich unten rollen. Das macht es eigentlich gar nicht, oder kaum. Wie gesagt, nicht perfekt, aber für den Alltag in Ordnung.

Neben dem ersten größeren Overlockstück zeigt das Foto einen noch viel wichtigeren Meilenstein: die erste Zahnlücke! Locker war das Milchzähnchen schon, aber dass es sich so schnell verabschiedet hat, überrascht uns doch. Der leckere knackige Apfel nach all der Weihnachtsschokolade hat's vollbracht. :-) Ein weiterer Grund für unbändigen Stolz. Was könnte einen größer machen als so eine völlig legitimerweise erworbene Lücke im Gebiss! :-D

Die Statistik sagt damit: innerhalb der Familie wurden dieses Jahr schon 6 Milchzähne verloren, zwei davon jeweils zum ersten Mal. Allzu viel Vorsprung hat der große Bruder nicht. Ob er ihn halten wird?

Wir werden sehen, was das neue Jahr bringt, nicht nur zahntechnisch. Hoffentlich viel Gutes für uns und alle unsere Lieben, LeserInnen eingeschlossen. ;-)

Dienstag, 30. Dezember 2014

In den Tag hinein gebastelt

Das habe ich mir gestern einfach gegönnt. Die Tage "zwischen den Jahren" sind dafür da, mal in den Tag hinein zu leben. Ganz geht's natürlich nicht. Die Familie will weiterhin essen, Wäsche wird auch dreckig und der Teppich gerade jetzt gern mal mit Schoko & Co. bekrümelt. Was muss, das muss. Aber abends kann man auch einfach mal das Licht in der Küche ausmachen.  ;-)

Ich hab mir also was vorgenommen, das ich schon lange bearbeiten wollte und das immer Wichtigerem weichen musste - das Blogdesign. Ich bin kein Profi, also experimentiere ich so vor mich hin. Wenn ich es dazu kriege, in bescheidenem Rahmen ohne zu viele Extras, die Blogger mir nicht freiwillig anbietet, so auszusehen, wie ich es gern hätte, bin ich direkt stolz auf mich. :-) Zum Glück habe ich ja für schwierige Fälle einen Experten im Haus.
Den Blogheader bastle ich im GIMP. Auch da kann man nur dazulernen, wenn man drauf besteht, das umzusetzen, was man sich einmal im Kopf zurechtgelegt hat. Zum Beispiel: "Wie um Himmels willen baue ich Bilder mit abgerundeten Rändern UND Rahmen. Und zwar bitte einem Rahmen, der nicht eckig ist, sondern sich dem Bild anpasst. Wieso weiß das GIMP nicht einfach, was ich will, und macht das so, wie ich denke, dass es das machen sollte?!" ... Na ja, jetzt weiß ich, wie es geht, wie man sieht. :-)


Nicht nur mit Tastatur und Maus wurde fürs neue Blogoutfit gebastelt, sondern auch so richtig live mit Nussknacker, Feile, Farbe, Stoff und sonstigen Zutaten hantiert. Das Ergebnis wollte ich für die Fotos. Es ist klein, eher dekorativ als wirklich beim Nähen nützlich, aber so niedlich: ein Walnussnadelkissen. Hab ich irgendwo gesehen, mich verliebt und es nach eigenem Gutdünken umgesetzt:


Walnuss geknackt, den Rand mit der Feile bearbeitet, da die Schale an einigen Stellen sehr dick und störrisch war, Nussschale mit verdünnter weißer Acrylfarbe lasiert. Mit Hilfe eines Trinkglases einen Stoffkreis aufgezeichnet, ausgeschnitten, am Rand mit großzügigem Heftstich Zwirn durchgezogen und etwas zusammengezogen. Mit Füllwatte gestopft, Faden am Rand richtig festgezurrt, verknotet und die Öffnung mit ein paar Stichen zugenäht. Kissen fest in die Nussschale gesteckt. Hält bei mir so, könnte aber auch noch mit Heißkleber befestigt werden. Noch ein schmales Webbandschnipsel mit Stylefix angeklebt, einen winzigen Perlmuttknopf mit Zwirn darauf festgeknotet, fertig.
Das könnte man sogar an den Weihnachtsbaum hängen. :-)

So, und jetzt muss ich mich erstmal wieder um ein paar von den notwendigen Dingen kümmern ...

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Weihnachtsfrieden ...

... möchte ich, wenn auch spät dieses Jahr ;-), allen wünschen, die immer wieder bei Himmelblau und Sommerbunt hereinschauen und damit einen nicht unwichtigen Teil des Spaßes am Bloggen ausmachen.

Frieden und Liebe, die keinen ausschließen, das ist mir in diesem Jahr besonders wichtig, da unsere schöne Stadt reichlich Schlagzeilen mit gegenteiligen Botschaften macht. Möge ein Stück Weihnachtsfrieden recht viele erreichen!


Donnerstag, 18. Dezember 2014

Wunscherfüller

Im Blog herrscht weihnachtliche Stille. ;-) Nein, in Wirklichkeit huldige ich nicht der Jahreszeit. Es gibt einfach anderes zu tun. Kränkeligkeit zu überwinden, kranke Kinder zu betreuen und durch Kuscheln, Vorlesen und Bastelangebote abzulenken, Plätzchen zu backen und ein paar Nähwünsche zu erfüllen.

In letzter Zeit entstanden:

Eine U-Hefthülle für einen kleinen Jungen in Grün und Orange:




Eine Mutterpasshülle, nach Wunsch in Blau, Rot und mit einem Hauch Glitzer:



Außerdem durfte ich noch einen besonderen Taschenauftrag erfüllen. Die Tasche soll künftig eine Frau im Pflegedienst bei der Arbeit begleiten und mit ihr täglich ihre Runden per Fahrrad drehen. Da gab es also ein paar besondere Anforderungen: Das Material soll einen Regenschauer aushalten, der Inhalt durch eine Klappe geschützt werden, Die Tasche muss Platz für zwei schmale Ordner bieten, dazu große Außentaschen für Briefumschläge (auch regengeschützt) haben und Henkel, die so kurz sind, dass die Tasche am Lenker hängend nicht ins Rad geraten kann. Von selbst versteht sich, dass sie so verarbeitet werden muss, dass sie nicht nach einer Woche auseinanderfällt. Wunschfarbe war Dunkelrot, gern mit einem Touch Landhausstil.
Passende Zutaten zusammengesucht, alle Vorgaben im Kopf hin- und hergewendet und schließlich dieses Exemplar ertüftelt und genäht:

 Außen beschichtete Baumwolle. Die Gurtbänder für die Henkel sind in die Bodennaht eingenäht, damit alles hält und nichts ausreißen kann. Der Henkelansatz ist an der Rückseite mit Leder verstärkt, ebenso das obere Ende der Mittelnaht auf den Außentaschen.

 Die Klappe soll Hauptfach und Seitentaschen gleichzeitig schützen. Wenn man jedoch den Klett an den Seitentaschen anbringen würde, bestünde die Gefahr, dass diese bei häufigem Öffnen ausreißen. Ich habe also die Seitentaschen so viel niedriger zugeschnitten, dass darüber ein Klettverschluss passt, der die Klappe gut festhält. Sie reicht trotzdem über die Extrataschen und wird von einem Knopf über diesen gesichert. Klingt kompliziert, aber man sieht ja, wie es gemeint ist. :-)

 Ein Schmetterlingsknöpfchen, wenn schon Knopf, dann schön passend. :-)

Innen ist die Tasche mit grüner Pünktchenbaumwolle gefüttert.

Nun hoffe ich, dass das Nähwerk der Dame gefallen wird, die damit zu Weihnachten beschenkt wird, und alle ihre Wünsche an die perfekte Arbeitstasche erfüllt.

Freitag, 5. Dezember 2014

Adventsgeflüster um Kopf und Kragen

Advent, Advent ... Die Adventskalender wollen gefüllt werden. Was steckt man am besten rein? Nur Süßes? Lauter Kleinkram? Kommt alles vor. Aber am liebsten ist es mir, wenn ich ohnehin bestehenden Bedarf an nützlichen Dingen über den Kalender decken kann. Den Kindern machen die Sachen Freude, und dass man sie sowieso hätte besorgen müssen, Weihnachtscountdown hin oder her, muss ja nicht unbedingt am Familientisch ausdiskutiert werden. ;-)
So landen eben auch mal größere Dinge (oder deren Repräsentation) in den numerierten Täschchen. Gestern waren es das schon gezeigte Kleid fürs große Mädel und ein warmes Winterkuschelset fürs kleine.


Auf dem Kopf wieder eine Minutenmütze von Klimperklein. In der Mitte des applizierten Sternchens funkelt ein Glitzersteinchen. Wenns bei der großen Schwester glitzert, soll die kleine in nichts nachstehen, ist klar, ne? Als Halswärmer habe ich mich für einen Kragen zum Überziehen entschieden, Halssocke wird das wohl offiziell genannt. Bisher hatte ich immer Loops genäht. Die sehen schick aus. Ich finde sie aber, vor allem an sehr kleinen Hälschen, gar nicht mehr so praktisch. Die Winterjacken der Kinder haben doch meistens hochgeschlossene Halsausschnitte, die man über einem Loop dann nicht mehr richtig zu bekommt. Loop obendrüber ist auch nicht das Wahre, der verdeckt dann gleich das halbe Gesicht. Wir probieren jetzt also die Kragenvariante und hoffen, damit glücklich zu werden. Kind ist schon vollauf zufrieden. Das macht sich keine weiteren Gedanken, solange der Glitzerstein da ist. Mädelkram für die Meitlisache, eindeutig. :-)


Und jetzt mal überlegen, was noch so gebraucht wird ... ;-)

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Eine Bluse zieht um

... aus dem Schrank der Mutter in den der Tochter, mit Umweg über die Nähmaschine.


So wohnte sie in meinem Schrank. Günstig gekauft kurz nach der letzten Schwangerschaft für die Zeit, in der der Körper sich noch nicht so recht für eine definierte Form entscheiden kann. Die geht ja irgendwann vorbei, und seitdem wurde die Bluse nicht mehr getragen. Sie hing also unmotiviert zwischen anderen Kleidern herum. Karos, Knopfleiste und Biesen in der Passe fand ich ja irgendwie immer noch ganz nett. Aber eben nicht so. Und nicht an mir.

Doch wozu hat man Töchter? Noch dazu welche, die derzeit morgens einen Trotzanfall allererster Güte bekommen, wenn sie in einer Hose das Haus verlassen sollen ... Da werden Mädchenkleider gebraucht, je mehr, desto besser. Und hier kommt die Bluse wieder ins Spiel:


Sie wurde aus dem Schrankschlummer gerissen, radikal an den Seiten aufgeschnitten und ihrer Ärmel beraubt. In die richtige Form für ein Kinderkleid geschnitten, ein Ärmel lieferte Schrägband zur Versäuberung der neuen Armausschnitte, die Seitennähte wurden geschlossen, die Enden der Seitennähte flachgesteppt (da der Saum ja schon vorhanden war) - und fertig. Schon war die Bluse ein Kleid. Und weil das noch ein bisschen fad und altbacken wirkte, wurde noch ein Jeansherz appliziert, das gern ein bisschen ausfransen darf. Darauf musste noch DAS I-Tüpfelchen für kleine Damen - Glitzersteinchen (mit Applikator angebracht). Damit fängt ein ganz neues Leben für die ungeliebte Bluse an. Jetzt darf sie wieder raus und nimmt mir wohl die Radikalkur nicht mehr übel.
Das Blusenkleid landete heute gleich mal (symbolisch) in Töchterchens Adventskalender. Mehrere Fliegen mit einer Klappe und so ... ;-)


Das neue Stück sitzt tragbar, wird aber durchaus noch ein ganzes Weilchen passen. Ein perfektes Teil für den Kindergarten, hat fast kein Geld und nur wenig Zeit gekostet, und vor allem ist es eben ein KLEID.
:-)

Die Dame findet sich sehr fein, deswegen wurde sie auch gleich ganz lustig und posierte mit Begeisterung für ein paar Modelfotos. :-)


Das war doch mal ein schönes Upcycling-Projekt. Ich glaube, ich gehe meinen Schrank gleich noch mal durch, das macht Spaß ...

Geht auch gleich noch zu den Meitlisache.

Montag, 1. Dezember 2014

Und da leuchtet's schon wieder ...

... das erste Lichtlein! Weihnachtszeit, schön, warm, besinnlich, aber leider für mich auch immer wieder stressig. Ob man es irgendwie schaffen kann, den Stress abzuschaffen? Sich nicht unter Druck setzen zu lassen oder sich selber Druck zu machen, dass es so und nur so das perfekte Fest werden kann? Schön wär's ja. Schafft das jemand, Weihnachten ganz entspannt? Wie macht man das? :-)

Der gewisse Weihnachtszauber bleibt zum Glück trotz Stress erhalten. Nicht nur die Kinder finden das Warten auf Weihnachten wunderbar, auch ich werde kribbelig, weihnachtsselig und finde es zu Hause gleich noch viel gemütlicher, wenn Weihnachtssterne, Lichterketten, Glöckchen, Kerzen und die Krippe ausgepackt werden und ein Tannenstrauß Waldduft verbreitet. Manchmal gehen wir beim Nachhausekommen extra ums Haus herum, um vorn in unserem eigenen Fenster den Herrnhuter Stern leuchten zu sehen. Schöööön ...

Habt alle eine gesegnete Weihnachtszeit!


Unser erstes Lichtlein leuchtet wieder, wie schon seit mehreren Jahren, auf dem selbst gestalteten Adventstablett. Diese Variante finde ich herrlich entspannt. Darauf lässt sich ziemlich schnell etwas Hübsches arrangieren, immer wieder anders mit dem, was gerade da ist.
Eigentlich hatte ich geplant, mehr oder weniger das Arrangement vom letzten Jahr nachzubasteln, weil mir das gut gefallen hatte. Aber dann ist irgendwie doch wieder was anderes dabei rausgekommen. Was einem halt so ins Auge und in die Hände fällt. Die Grundlage bildet wieder Moos. Um die Kerzen sind mit Juteschnur metallene Herzanhänger gebunden (aus dem Drogeriemarkt mit Pferd ;-) ). Die Zahlen habe ich selbst mit Acrylfarbe aufgepinselt. Die hölzernen Sterne waren noch im Dekofach vorhanden, ursprünglich weiß. Dieses Jahr gefällt mir gerade ein nostalgisches Helltürkis als Weihnachtsfarbe. So habe ich sie also angestrichen und die Ränder wieder leicht abgeschliffen. Ein paar Lärchenzweige mit Zapfen draußen gesammelt, um den Tablettrand gewunden und fertig. Schlicht und ergreifend, mir gefällts.

Samstag, 22. November 2014

Diesseits des Rosa-Äquators

... ist das Land bei uns auch noch bewohnt, vom kleinen Fräulein. Als die große Schwester ihren Traumrock bekommen hatte, bemerkte es gleich: "Mama, da in dem Korb liegt doch noch so ein Pünktchenstoff, da könnten wir doch ein Röckchen für mich draus machen." 'Wir' vor allem ... :-D Aber man tut's ja doch gern.
Der dunkelrosa- bis pinkfarbene Stoff hätte nicht für ein Schnabelina-Röckli gereicht. Aber ein "Meoow" (Ottobre 6/2013) war drin. Und der ist schließlich auch schick. Sehr viel "Meoow" ist bei unserem allerdings nicht zu sehen, weil unsere Stoffauswahl mit den im Original vorgeschlagenen Kätzchentaschen nicht so richtig harmoniert hätte. Wir haben also einfache Taschen ohne Raffinessen und dafür eine etwas breitere Saumpaspel, die den gemusterten Stoff besser zur Geltung kommen lässt als die ganz feine im Schnitt vorgesehene.


Die Taschen sind fast ein bisschen schwer. Aber in Bewegung stört es eigentlich wenig, dass an dieser Stelle das sonst bauschige Modell etwas "zusammengedrückt" wird. Und das kleine Fräulein findet sich sowieso total fein im neuen Röckchen. Ein passendes Oberteil ist noch geplant. Erstmal tut es ein von der Schwester geerbtes gekauftes, das eigentlich farblich viel besser passt, als es auf dem Foto den Anschein hat. Das selbe gilt übrigens für die Strumpfhose. Um passende Schuhe machen wir uns jetzt mal keine Gedanken. Unsere Kinder ziehen drinnen sowieso nie welche an. Und draußen müssen's die tun, die halt da sind. So gern das Perfektionistenherz auch zu jedem Outfit, ob bei Mama oder Kind, das "perfect match" hätte. Das müsste ja auch erstmal einer bezahlen. ;-)


Das Fräulein ist hier übrigens für den Gang zum Kindergarten frisch gekämmt. Man sieht das nur nicht. Die leicht lockigen Haare sind zu süß, aber sie wird wohl später mal einen geschickten Friseur brauchen, wenn ihr ihr Look nicht mehr egal ist und jedes Härchen sitzen soll. :-) Jetzt lassen wir's erstmal wachsen. Das Kind ist sehr stolz auf die Entwicklung seit diesen Bildern und möchte keinen Zentimeter hergeben, egal wo. Also bleibt's bei der ganz natürlichen Frisur mit gewissem "out of bed"-Touch. War ja auch schon mal in. :-)

So in Rosatönen ist das Rockoutfit ja ganz offensichtlich was für die Meitlisache.

Dienstag, 18. November 2014

Jenseits von Rosaland ...

... kann man auch Mädchenträume verwirklichen. Wenn das Mädel denn mitmacht. ;-) Unsere größere junge Dame hat die Rosaphase überwunden und "back to the roots" gefunden, nämlich zu ihren eigentlichen Lieblingsfarben Blau und Orange, von denen sie sich vorübergehend verabschiedet hatte, als der Kindergarteneinfluss sich bemerkbar machte. Rosa ist nun zwar noch nicht völlig out und Prinzessinnenkram immer noch schööön, doch die Welt jenseits von Rosaland wird wieder erobert. Und das finde ich wunderbar. Rosa ist eine hübsche Farbe, keine Frage. Uns helläugigen, blassen weiblichen Wesen steht sie auch noch ziemlich gut. Aber die Welt bietet noch so viel mehr Buntes!
Fangen wir an, mit einem Mädchentraum in Blau - Orange. Den orangefarbenen, bunt gemusterten Feincord hat das Fräulein selbst "gekauft". Ist halt meine Tochter. Sie wünscht sich auch schon Stoffgutscheine zum Geburtstag und genießt es, im Laden die Qual der Wahl zu haben. Nachdem der Cord schon ein Weilchen im "Bald-vernähen-Korb" gelegen hatte, habe ich die Auswahl in ihrem Sinne durch die passenden Blautöne ergänzt, damit ein ganzes Outfit draus wird und ich das nähen kann, was mir gerade durch den Kopf schoss.


 Es wurde ein Schnabelina-Röckli mit vielen Extras. Ich habe es gedoppelt, den Unterrock verlängert und eine Rüsche angefügt. Das Überröckchen hat auf einer der beiden vorderen Teilungsnähte eine kleine Raffung mit Schleifchen bekommen. Der Bund besteht aus Bündchenware, allerdings mit zusätzlich eingezogenem Gummi, damit der doppelte Rock, der doch etwas Gewicht mitbringt, sitzenbleibt, wo er hingehört. So ein Mädchentraum muss schließlich auch wilde Tänze elegant überstehen.
Das passende Shirt wurde nach "Pretty Basic" (Ottobre 6/2013) genäht. Der Saum wurde gekürzt, das sieht zum Rock hübscher aus, wenn das Shirt drüber getragen wird. Die Rüschen vom Originalschnitt habe ich weggelassen, der Rock ist schon tüddelig genug.


 Ein Schmuckstück soll trotzdem die Farben des Rocks noch einmal wiederholen. Die Brosche ist abnehmbar, so dass das Shirt vielseitig bleibt.


 Und hier wird das Wichtigste an einem Mädchentraumoutfit demonstriert: Drehen muss es, je doller, desto besser! Dieser Rock kann das unschlagbar gut.

Inzwischen haben wir sogar eine farblich wirklich passende Strumpfhose gefunden, nachdem die eigentlich geplante blaue nach der ersten Wäsche zu den Sachen für die kleine Schwester wandern musste. ... :-p

Das Outfit wird heiß geliebt und so  vorbildlich geschont, dass es heute schon den dritten Tag am Kind verbringen kann. Das spricht für sich in einer Welt voller Klettergerüste, Sandkästen und Schokoladenpudding.
;-)

Der Mädchentraum kann natürlich noch direkt zu den Meitlisache wandern. Da fällt mir auf, dass ich dort öfter Mädelsachen in "Nicht-Rosa" zeige. Ich nähe ganz und gar nicht nur aus der Pinkpalette für die jungen Damen. Und die tragen auch schon immer andere Farben, wenn sie benäht werden. Den Unterschied macht die erklärte Vorliebe, das, was sie sich aussuchen, wenn man ihnen die Wahl überlässt. Irgendwie freut's mich, wenn sie ganz von sich aus anfangen zu entdecken, dass die Welt auch für "ganze Mädchen" bunt ist.
:-)

Montag, 10. November 2014

Wetterschutz muss sein

Ich hab das ausprobiert. In letzter Zeit habe ich nämlich mehrmals vergessen, den Kindersitz fürs Fahrrad mit nach drinnen zu nehmen. Und das Herbstwetter meinte es nicht immer gut mit mir ... Dann muss man sich was einfallen lassen, wenn am nächsten Tag das Kind wieder mitfahren soll. :-p

Damit das nicht wieder passiert, hat der Sitz jetzt endlich eine Hülle bekommen. So darf er problemlos draußen übernachten. Außerdem ist es natürlich auch ganz praktisch, wenn einen unterwegs der Regen überrascht.

Absolut unspektakulär, aber praktisch und notwendig:


Die Hülle ist nach einer ganz schnellen Anleitung von Pattydoo entstanden und passt einwandfrei. Um den unteren Rand zu nähen, der um die Gummikordel geklappt werden muss (Sonst bekommt man die nicht mehr rein.), habe ich die Nadel seitlich verschoben, damit ich schön neben der Kordel nähen kann. Wenn man diese Funktion nicht hat, klappt es wahrscheinlich nur mit einem Reißverschlussfuß. Außerdem habe ich für diese Naht Zeitungspapier unters Wachstuch gelegt. Wenn ich nämlich die glänzende Seite unten liegen habe, was sich an der Stelle nicht vermeiden lässt, habe ich sonst das Problem, dass der Stoff nicht gut transportiert wird und auch der Unterfaden oft locker bleibt. Mit der Zeitung funktionierte es gut.
Reflektorband, wie in der Anleitung vorgeschlagen wird, habe ich hier nicht bekommen. Aber das reflektierende Kätzchen von Blaubeerstern (aus dem Nähstübchen) ist sowieso viel hübscher. :-) Ich hatte vorher getestet, ob man Aufbügler auf Wachstuch bekommt, ohne es zu beschädigen. Wie man sieht, geht es, sofern man nicht direkt den Stoff bügelt, sondern Backpapier darauf legt. Die Sache macht einen recht haltbaren Eindruck. Ich denke, die Miez wird an Ort und Stelle bleiben.

So, und jetzt schwing ich mich gleich wieder aufs Rad und fahre zum Kindergarten. Mal sehen, was das Kind zum Wetterschutz für seinen Sitz sagt ...

Freitag, 7. November 2014

Ein Herbstlaunenshirt

Langarmshirts kann man nie genug haben. Außerdem habe ich die langweiligen gekauften satt, ganz abgesehen davon, dass die auch schon seit ein paar Jahren ihr Dasein fristen. Da hilft alles nix, es muss genäht werden. ;-)
Das neueste Shirt ist ein Autumn Mood (Ottobre 5/2013) mit Zusatzpunkt, sozusagen. Inspiriert vom Winterkleid wollte ich einen weiten hohen Rollkragen zum Umklappen dranbauen. Hab ich auch getan, sah aber nicht gut aus. Aus zwei Lagen Baumwolljersey stand der einfach nur steif nach oben. Also wieder ab damit. Ganz aufgeben und einfach ein konventionelles Bündchen annähen wollte ich aber nicht. Ein paar Tage blieb das unfertige Teil liegen. In der Zwischenzeit habe ich ein bisschen hin- und hergetüftelt und überlegt, mit dem Ergebnis, dass es vielleicht besser ginge, wenn es ein offener, an den Enden schräg zugeschnittener Kragen wäre. Ausprobiert, und da ist es:


Interessant, aber ich finds gar nicht schlecht so. Hat auf jeden Fall nicht jeder. Das Foto ist wieder mal einer der üblichen morgendlichen Schnellschüsse. "Frau in Betrachtung eines über den Teppich rollenden Kindes" könnte man es betiteln. Nichts zurechtgezupft, Hosengürtel beult vorn raus ... :-p Es ist besser als auf dem Bild, definitiv. Es gab heute morgen sogar schon ein Kompliment vom Schwiegervater dafür, und das spricht doch für sich, oder? :-)


Der Kragen kann dank Schirmchenknopf auch geschlossen getragen werden. Da haben wir's wieder, eins der obligatorischen "Doro-Details", wie sie kürzlich liebevoll betitelt wurden. Verliebt, gekauft und aufs Nadelkissen gespickt so lange gehütet, bis sich das richtige Plätzchen für den Knopf fand. Da gehört er hin, passt genau zum Herbstlaunenshirt.

Mittwoch, 5. November 2014

MMM - Ein Kleidchen für so Tage ...

... wie sie wohl (fast?) jede Frau kennt. Ihr wisst schon, der Bauch fühlt sich aufgebläht an, seinen Hintern mag man noch weniger als sonst, außerdem müssen aus dringenden Überlebensgründen mindestens ein Cappuccino und eine Tafel Schokolade dezent untergebracht werden ... ;-)
Figurbetont passt nicht zu solchen Tagen. Eher was Gemütliches, Schlabberiges. Aber ganz doof aussehen muss man dabei nun auch nicht. (Reicht, wenn man sich so fühlt.) Jogginganzug ist keine Lösung. :-D
Mein Kleid für alle Fälle ist dieses:


Pigeon Grey, Ottobre 5/2009. Das ist mal wieder so ein Stück, das mir live an mir besser gefällt als auf dem Foto. Es sitzt nicht perfekt, aber gut genug. Trotzdem ist der Kampf mit diesem Schnitt noch nicht zu Ende. Ich hatte das Modell schon einmal genäht. Damals waren noch ein paar verspätete Schwangerschaftskilos übrig, und die Messungen ergaben, dass ich Größe 40 nähen sollte. Untenrum eigentlich sogar noch etwas mehr, aber das muss bei diesem Schnitt nicht berücksichtigt werden. Tja, das Ergebnis fiel definitiv zu groß aus. An den Seiten etwas enger genäht, war es aber zumindest tragbar. Nun also der nächste Versuch, ein paar Kilochen weniger auf den Rippen, trotzdem, ich traue mich nicht, zu klein zu nähen. Also Größe 38 zugeschnitten, mit 1 cm Nahtzugabe, an den Ärmeln nach unten hin ohne NZ, da ich die viel zu weit fand. Außerdem die Original-3/4-Ärmel verlängert. Nach intensiver Betrachtung der zugeschnittenen Teile die Seiten und Ärmel mit 2cm NZ genäht. Und es könnte enger sein, natürlich. :-p Abnähen funktionierte nicht, durch die Raffungen ziehen sich die Nähte dann ganz komisch nach innen. Diese Lösung verworfen, wird's halt getragen, wie's ist. Ich fühle mich wohl drin, vor allem an so Tagen ...
Und beim nächsten Mal dann eben doch 36.


Ich mag an diesem Schnitt die extra eingesetzte, breite Ausschnittblende. Das gibt dem Ganzen eine schickere Note als ein Shirtausschnitt mit Bündchen. Hier habe ich sie mit drei kleinen roten Knöpfchen verziert, um etwas Farbe ins Spiel zu bringen. An der hochangesetzten Taille wiederholt sich das Thema durch eine Jerseyschleife, die durch einen größeren Knopf gehalten wird.

Das Material, ein Schnäppchen zu Testzwecken, stammt von einem weiter zurückliegenden Stoffmarkt. Mir gefiel einfach das feine Streifenmuster in Marine und Weiß. Was "es" ist, weiß ich nicht. Es fällt auf alle Fälle weich und fließend, ist aber nicht so leicht wie ein reiner Viskosejersey. Mein Gefühl sagt, dass wohl ein Synthetikanteil drin steckt. Trotzdem trägt sich der Stoff angenehm, wärmt sogar ein bisschen an kühleren Tagen. Genau richtig für den Herbst also. Wie er sich nach mehrmaligem Waschen verhält, wird sich zeigen.

Und jetzt mach ich mich auf zum MMM mit meinem Kleid für alle Fälle. Mal schauen, wonach den anderen Teilnehmerinnen heute so ist ...

Sonntag, 2. November 2014

Stoffmarkt - wieder mal

Die Fakten sind mittlerweile bekannt: Viele Stände, größtenteils Holländer, aber auch Händler aus ganz Deutschland und der Region, Stoffe aller Art - günstig und weniger günstig, Nähzubehör - eben alles, was das Nähbloggerinnenherz begehrt.
Neu war dieses Jahr der Standort. Auf dem Altmarkt wird tatsächlich schon der Weihnachtsmarkt aufgebaut. Ich wollte es nicht so recht glauben, konnte mich aber im Vorbeigehen mit eigenen Augen davon überzeugen. Das Karussell stand schon. Der Anblick hat durchaus etwas Absurdes, wenn man, so wie die Dresdner gestern, am 1. November bei spätsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein durch die Stadt flaniert. Für den Stoffmarktbesuch ist das wiederum gar nicht unangenehm. Der fand wegen der besagten Weihnachtsvorbereitungen dieses Mal auf dem Postplatz statt. Das machte die Sache etwas weniger übersichtlich als gewohnt. Aber man wurschtelt sich schon durch, wenn man weiß, was man will. ;-)


Ich lasse mich am Wochenende nicht hetzen, auch vom Stoffmarkt nicht. Es wird doch niemals alles innerhalb einer Stunde weggekauft. Und was ich nicht gesehen habe, macht mich nicht heiß. ;-) Als ich mich also am späten Vormittag ins Getümmel stürzte, war der Markt allerdings gerade so gut besucht, dass das Einkaufen schon mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad verbunden war, besonders für eher kleine Leute. Ich habe mich deshalb erstmal grob orientiert, war ja eh nötig, habe ein paar wenige Schätzchen ergattert und dann das Café fürs obligatorische Treffen der Dresdner Nähbloggerinnen aufgesucht.

Es fanden sich wieder einige Damen (und ein Herr, der soll ja nicht diskriminiert werden ;-) ) zusammen, bekanntere und weniger bekannte Gesichter, darunter auch ein ganz nagelneues. Der frische winzige Herbstzwerg von Saxony Girl durfte bestaunt werden! Haaach ...
(Siehe auch die Berichte der anderen anwesenden Dresdner Bloggerinnen.)
Nach netten Gesprächen, Fachsimpeleien, Begutachtung der Einkäufe und einer kleinen Stärkung waren wir bereit zu neuen Taten.


Die, die ihre Liste noch nicht abgearbeitet hatten, stürzten sich erneut ins Markttreiben. Meine Hoffnung erwies sich dabei als begründet: Der Markt war zwar nicht gerade als leer zu bezeichnen, aber immerhin hatte man jetzt eine Chance, auch an die begehrtesten Stände heranzukommen und in absehbarer Zeit das Gewünschte zu bekommen.

Mittlerweile verkneife ich es mir, zu viel zu kaufen, was mir wegen "schööön" und "süüüüß" ins Auge fällt. :-D Ich überlege etwas rationaler, was ich wirklich brauche und was sich lohnt auf dem Markt zu kaufen. Inzwischen weiß ich auch , welche Stände gute Qualität günstig anbieten. Die besonders begehrten bunten Kinderstoffe sind auf dem Stoffmarkt kaum billiger als anderswo. Die kann man demzufolge auch in aller Ruhe bestellen oder im Laden kaufen, wenn man sie denn tatsächlich braucht. ;-) Was dagegen zu wirklich guten Preisen zu bekommen ist, sind Basics, Uni-Jerseys, Jerseys und Webware in klassischen Mustern, Fleece, Jeans und Nähzubehör. Die Stoffe, die ich letztendlich gekauft habe, stammen zum großen Teil von den gleichen Herstellern, deren Ware ich auch im Lieblingsstoffladen bekomme. Ich habe allerdings im Preisvergleich mindestens die Hälfte gespart, was sich vor allem bei größeren Mengen für Erwachsenenkleidung richtig lohnt. Nichts gegen den Laden, es ist gut, dass er jederzeit greifbar ist. Aber praktisch ist es schon, dass ab und zu der Stoffmarkt vorbeikommt. ;-)
Und hier ist nun endlich die Ausbeute:


Ich glaube, es ist offensichtlich, dass ich dieses Mal für mich eingekauft habe. Die Farben sprechen für sich. Unten Sweat in Dunkelpetrol, Fleece mit und ohne Punkten, Jersey in Uni und gemustert, ein Futterstoff, nahtverdeckte Reißverschlüsse für Kleider, ein paar Baumwollspitzen. Den Lederrest brauche ich für einen speziellen Taschenauftrag und ich bekam ihn angesichts der Größe vom Händler freundlicherweise geschenkt. Danke! Und ganz oben doch ein kleines Stückchen Stoff, das ich einfach aus Vernarrtheit gekauft habe. Diese Muster, und die Farben ... ich weiß auch nicht, aber ich kann nicht anders. ;-) Von Kopf bis Fuß einkleiden würde ich mich damit nicht, aber eine hübsche Kleinigkeit wird schon draus werden.

Das war's also für dieses Jahr. Und jetzt muss fleißig genäht werden - damit wieder Platz wird fürs nächste Mal. :-)

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Winterfein gemacht ... und RUMS

Heute gibt's mal wieder ein Bild direkt aus dem morgendlichen Alltag. Schnell noch geknipst, bevor Mann und Kinder das Haus verlassen. Was will man machen, heute ist RUMS-Tag, ich habe für mich genäht, und anders komme ich zu dieser Jahreszeit zu keinem Foto von mir bei Tageslicht. So ist das eben. :-)


Immerhin, schon geschminkt und gekämmt, also mit Kopf. :-) Das Kind musste unbedingt mit aufs Bild. Es hatte darauf bestanden, sich selbst zu frisieren. Und (nur falls sich jemand wundert) bei uns trinken 3jährige natürlich in der Regel nicht mehr aus Schnabelbechern. Aber wir hatten die Tage jüngeren Besuch, und seitdem ist der Becher auf einmal wieder totaaal interessant. ;-)

Aber jetzt zum eigentlichen Thema - dem Kleid. Genäht wurde es nach dem E-Book "Winterkleid Rebekka" von allerlieblichst. Ich stieß beim Stöbern zufällig darauf und der weite Kragen mit der hervorblitzenden Spitze hatte es mir sofort angetan. Also habe ich mir das E-Book gegönnt. Leider war ich von der Qualität etwas enttäuscht. Wenn zum Beispiel Ärmel im Bruch zugeschnitten werden sollen, bin ich sehr skeptisch. Das hatte ich schon einmal ausprobiert und für gar nicht gut befunden. Vielleicht sitzt das bei ganz dünnen Frauen einigermaßen? Bei mir saß es nicht, und deshalb habe ich es jetzt beim Kleid auch gar nicht erst probiert. Stattdessen habe ich Ärmel und Armausschnitte von "Autumn Mood" (Ottobre 5/2013) an den Kleiderschnitt gebastelt. Die Originalärmel sind am Saum etwas ausgestellt, aber erstens mag ich das sowieso nicht, weil es bei allen möglichen Haushaltsaktivitäten stört (die meistens auch an Feiertagen nicht ganz ausbleiben ;-) ), und zweitens hätte der Stoff sowieso nicht gereicht. Die Autumn Mood-Ärmel wurden also auf ganzer Länge beibehalten und so lang zugeschnitten, wie das Material erlaubte. Jetzt gehen sie geraaaade so als lange Ärmel durch.
Den Rocksaum habe ich leicht gerundet. Laut Schnitt bleibt er ganz gerade, aber dann wirkt er an den Seiten länger. Das wollte ich nicht.
So zurechtgebastelt gefällt mir das Kleid sehr gut und wird sicher öfter getragen werden. Ich hoffe, der Stoff hält das aus.
Vernäht wurde ein Interlock aus Polyester und Viskose, schon vor längerer Zeit bei einer Bastelbestellung bei buttinette mitgenommen, weil günstig im Sale und daher für Experimente geeignet. Das Material trägt sich angenehm und ist bisher schön weich und glatt. Ob es so bleibt, wird die Wäsche zeigen.
Dazu kam noch eine breite dehnbare Wäschespitze, für den Rocksaum einfach einmal in der Mitte geteilt.
Als zusätzliches winterliches Accessoire habe ich eine Blume aus ganz dicker, kuscheliger Wolle gehäkelt. Ob es dabei bleibt, bin ich noch nicht sicher. Sie ist daher flexibel als Anstecker gearbeitet.

Wo ich den Kleiderschnitt jetzt so schön für mich zurechtgemacht habe, wird es nicht bei einem bleiben. Ich hab schon Ideen für weitere Varianten ...

Und jetzt ab zu RUMS.

Freitag, 24. Oktober 2014

Mohn-Marzipan-Muffins mit fruchtiger Orangennote

Wer hier schon länger mitliest, weiß es: In der Küche mag ich es am liebsten unkompliziert, schnell und lecker. Deswegen sind Muffins auch meine absoluten Backfavoriten, insbesondere, wenn ich mal eben spontan was zum Kaffee machen möchte.
Die sind also perfekt für Tage wie diese - trüb und verregnet, Ferienkind daheim, Mann krank, die Kindergartenkinder deswegen auch zu Hause. Da wird Süßes am Nachmittag dringend gebraucht. :-)

Mir spukte schon länger eine Kombination aus Mohn (den der Herr im Haus liebt), Marzipan und Orange durch den Kopf. Deswegen hatte ich schon Dampfmohn, Marzipanrohmasse und Bioorangen im Haus. Ich hab dann also mal ein bisschen damit experimentiert.
Das Ergebnis fand ich absolut gelungen, um nicht zu sagen umwerfend gut. Die Familie meinte auch, das Experiment sollte auf alle Fälle wiederholt werden.
Hier also für zukünftige Verwendung bei uns und allen, die jetzt auch Appetit bekommen, das Rezept:


Mohn-Marzipan-Muffins mit fruchtiger Orangennote

300 g Mehl
2 1/2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
100 g Marzipanrohmasse
80 g Dampfmohn

3 Eier
110 g Rohrzucker
1/2 Päckchen Bourbonvanillezucker
100 g Naturjoghurt
80 ml neutrales Öl
1 Bio-Orange (davon Schale und Saft)

Backofen auf 160°C (Umluft) vorheizen.

Mehl, Backpulver und Natron gründlich miteinander vermischen.
Marzipanrohmasse fein in das Mehl reiben, dabei immer wieder umrühren, damit sie sich im Mehl verteilt und nicht sofort wieder zusammenklumpt.
Mohn ebenfalls unter die Mehlmischung rühren.

Orangenschale fein abreiben. Orange auspressen.
In einer zweiten großen Schüssel Eier, Zucker, Vanillezucker, Joghurt, Öl, Orangenschale und -saft miteinander verquirlen.

Mehlmischung zu den feuchten Zutaten geben und sachte unterrühren, so dass sich alles gerade eben gut vermischt.

Muffinform mit Papierförmchen auslegen und Teig einfüllen. Bei mir sind's 18 mittelgroße Muffins geworden. Wenn man sie richtig groß und rund möchte, verteilt man die Teigmenge nur auf 12 Förmchen.
Bei 160°C (Umluft) 20-25 Minuten backen.
Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen, Kaffee kochen und beides zusammen genießen!

Guten Appetit!

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Piratengeburtstag

Ich hab's schon erwähnt: Kind Nr 1 wurde 8. Und natürlich sollten zur Feier des Tages ein paar Freunde eingeladen werden. Die Geburtstagsfeiern für Kinder scheinen mir immer größer zu werden. Meistens finden sie gar nicht mehr zu Hause statt, sondern in Indoorspielplätzen und anderen professionellen Locations. Ich hab da nichts dagegen, die Kinder haben Spaß dabei. Unser Sohn kommt immer völlig fertig und verschwitzt, aber glücklich nach Hause, wenn er mal eingeladen war.

Nur für uns fühlte sich das irgendwie nicht richtig an. Der Herr Sohn ist sowieso nicht Anführer der halben Klasse, sondern eher der Typ für wenige feste Freundschaften. Wir fanden also, er sollte seine liebsten Freunde einladen und mit ihnen einen lustigen Nachmittag haben. Er war einverstanden und so wurde es gemacht.

Irgendwie lag das Thema 'Piraten' in der Luft und danach wurde der Geburtstag gestaltet. Die fotografische Dokumentation hielt sich in Grenzen, denn man hat zu solchen Anlässen einfach genug anderes zu tun. Kennen wohl die meisten. ;-)

Der Tisch war mit einem Buddelschiffchen, Holzfischen, Schokogeld und glitzernden "Diamanten" auf einem dunklen Tischläufer dekoriert. Stärken konnten sich die Piraten natürlich auch.

 Mit Schatzinselkuchen - Bananen-Kokos-Kakao-Rührteig mit Schokoladenüberzug ...

 ... und mit Piratenkeks-Kuchen. Die Idee mit den dekorierten Keksen stammt aus "Meine Familie und ich" 4/2012. Die Motive ergaben sich aus dem, was ich beim Einkaufen an Passendem entdeckte, und eigener Fantasie. Unter den Keksen befindet sich Rührteig mit Kirschen und eine Schicht Pudding, etwas dicker als normal gekocht und mit Quark gemischt. Das macht den Kuchen frisch und nicht zu süß. Ich hätte mir das Drunter allerdings eigentlich sparen können. Nächstes Mal mach ich nur die Kekse. Die Kinder haben anscheinend Wichtigeres zu tun als zu essen. :-)

Zu trinken gab's "Tropische Piratenbowle" - einfach gemischtes Dosenobst, Orangen-Mango-Maracuja-Saft und Mineralwasser. Sieht leuchtend gelb aus und schmeckt ziemlich lecker, den Kindern und sogar mir. :-)

Nach der kulinarischen Stärkung durften die Nachwuchspiraten sich ein unvermeidliches Accessoire gestalten - ihre persönlichen Schatztruhen. Ich hatte welche aus Pappe besorgt, die die Kinder mit Acrylfarbe (weil die recht schnell trocknet) anmalten.

Dann wurde erstmal - natürlich und völlig selbstverständlich - draußen der Piratenschatz gesucht. Mit Schatzkarte, wie es sich gehört. So kam die Gesellschaft ein bisschen an die frische Luft und konnte sich austoben. Zum Glück spielte das Wetter mit. Kurz nachdem der Schatz nach drinnen gerettet war, begann es zu gießen ...

Der Schatz. Einiges wurde in schnell aus Resten genähte Beutelchen verpackt, da Mädels und Jungs dabei waren und nicht die gleichen Kostbarkeiten bekommen sollten. 

Das Regenwetter störte nicht weiter, denn die Schatztruhen zum Mitnehmen mussten noch standesgemäß verziert werden, mit Edelsteinen natürlich. Solange die nicht alle rosa sind, stehen nämlich auch Jungs durchaus auf etwas opulenten Glitzer. ;-)
Wer fertig war, tobte noch etwas durch die Wohnung und versteckte sich oder irgendwelche Schätze für die anderen. Die Kinder hatten Freude dran, wir fanden's etwas laut. :-D Nee, war vollkommen OK für Kindergeburtstag.

Zum Abendbrot gabs schnelle Pizzabrötchen: Paprika, Champignons, Kochschinken klein gewürfelt, mit Pizzatomaten aus der Dose gemischt, gewürzt mit Pfeffer, Salz und tiefgekühlten italienischen Kräutern. Roggenbrötchen zum Aufbacken aufgeschnitten, Pizzamasse drauf, mit geriebenem Käse bestreut, 10 Minuten gebacken, fertig. Mögen Kleine und Große. Und die Herstellung ist so wenig aufwändig, dass man nebenher die Geburtstagsgesellschaft im Auge behalten kann. ;-)

Geburtstagskind und Gäste fanden's schön. Können wir wohl wieder mal so ähnlich machen.

Dienstag, 21. Oktober 2014

"Bloß weil man cool ist, ..."

"... muss man ja nicht gleich in die Geschichte eingehen!"
Diesen geschichtsträchtigen Spruch gab unser Großer dieser Tage von sich. Und weil ich ihn richtig gut finde, soll er auf alle Fälle Teil der verbloggten Familiengeschichte werden. So manchem, der mit unrühmlichen Ideen Geschichte gemacht hat, hätte das mal einer sagen sollen, bevor es dazu kam. :-)

Unser Junge hat nicht vor, als berühmter Mann in die Geschichte einzugehen. Das würde ihn nämlich nerven, da wöllte am Ende immerfort einer was von ihm. Deswegen wird er seinen Mondflug auf alle Fälle geheim halten. Aber man weiß nie, vielleicht verhilft ihm eine seiner zahlreichen Ideen am Ende doch aus Versehen zu Weltruhm? Denn er denkt nicht gerade klein.
Unter anderem ist ein "globales System zur Absaugung böser Gedanken" geplant, um die Welt zu verbessern. Zu diesem Zweck werden Satelliten mit Absaugvorrichtungen ausgerüstet und rund um die Welt ins All geschossen. Falls ein ganz fetter böser Gedanke nicht durchs Saugrohr passt, gibt's Alarm, und dann kommt der besondere Supersauger für schwere Fälle zum Einsatz. Nach Beispielen für fette und weniger fette böse Gedanken gefragt, erklärt der junge Erfinder: "Ein fetter böser Gedanke ist zum Beispiel ein Krieg. Ein eher dünner ist sowas wie 'Eltern ärgern'."
Ob die Welt ein besserer Ort wird, wenn er das schafft? Wo den Menschen in den Kopf geschaut werden soll, bin ich ja etwas skeptisch ... Ganz so weit denkt man in seinem Alter wohl noch nicht. Ansonsten macht sich unser Sohn aber sehr viele Gedanken über Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit in der Welt. Hoffentlich bleibt er so ...

Für einen 8jährigen geht ihm schon ganz schön viel im Kopf um. Ja, jetzt ist er 8! Gar nicht mehr so klein. Und ganz schön cool. Für mich natürlich ein Grund, anlässlich des Geburtstags (letzten Freitag) im Nähstübchen heimlich auch noch den "zweitcoolsten" Stoff zu kaufen und ein Shirt zur Feier des neuen Lebensjahrs zu nähen.



Wie gehabt, Klimperkleins Raglanshirt in 128. Alle sichtbaren Nähte sind in Neongrün gehalten. Sonst nicht gerade der Trend, der mich umhaut, aber zum coolen Look für nicht mehr kleine Jungs passt es einfach gut.
Kind ist glücklich und genießt auch noch die Bewunderung diverser Freunde - was will man mehr?

Das Geburtstagsshirt ist natürlich Made4Boys.

Dienstag, 14. Oktober 2014

Hilfe, mein Kind wird cool!

Ich hab's gewusst, irgendwann musste das ja kommen. Aber jetzt schooon ... :-)

Ja, irgendwann decken sich der mütterliche und der kindliche Geschmack nicht mehr so ganz. Das durfte ich denn nun auch beim Stoffkauf erfahren.
Unser Sohn ist über den Sommer ganz ordentlich gewachsen. Es war also an der Zeit, den Kleiderschrank zu entlasten, um Platz für Neues zu machen. Die Sachen werden weitergegeben an eine Freundin mit 3 Jungs, die sich immer sehr darüber freuen. Unserem Kind 1, das allgemein kein großer Fan von Veränderungen ist, fällt der Abschied von gewohnten oder gar sehr liebgewonnenen Kleidungsstücken oft recht schwer, insbesondere, wenn es sich um für ihn Genähtes handelt. Am liebsten würde er alles zur Erinnerung aufbewahren. Bei besonderen Sachen, wie Geburtstagsshirts, erlaube ich das auch. Aber alle Sachen aus dem Verkehr zu ziehen wäre dann doch etwas schade, wo sie noch gut jemand nutzen könnte. Weiterwandern musste zum Beispiel das Waldshirt, das aber wenigstens in der Familie bleibt. Und auch das Feuerwehrshirt, getragen bis kurz vor bauchfrei, zog aus - direkt in den Schrank eines 3jährigen.
Unser junger Mann ließ dieses nebst einem weiteren Klamottenstapel schweren Herzens ziehen und wir bekamen dafür ein paar Finanzen. Ich versprach, diese mit ihm gemeinsam in Stoffe für neue Shirts nach seinem Geschmack zu investieren.

Versprochen ist versprochen, also musste wohl auch das mit, was ihm im Nähstübchen am besten gefiel. Und das war so ziemlich auf den ersten Blick ein wilder Fotodruck mit bunten Skateboards. Hätte ich keinen immerhin schon ein bisschen großen Sohn, hätte ich den Stoff wohl absolut links liegen gelassen, aber so hatte ich den Verdacht, dass Kind genau diesen Jersey besonders cool fände, schon länger gehegt. Der musste es denn auch sein. Als Kombistoffe dazu gab's einmal simples Schwarz und einmal Grau mit schwarzen Sternen.

Das Wochenende wurde genutzt, um das Material in Tragbares umzuwandeln. Am Montagmorgen konnte der ach so große Zweitklässler dann ganz besonders cool den Weg in die Schule antreten. So sah das aus:


Groß und cool kann man werden, man muss dabei aber noch lange nicht ernst sein! (Pst, und auf Kuscheln, Abendlied, Lieblingskuscheltier muss man auch noch laaange nicht verzichten ... ;-) )
Genäht habe ich ein Raglanshirt von Klimperklein in 128 - und dabei festgestellt, dass die schöne Zeit der halben Meter nun auch vorbei ist. Fürs Rückenteil reicht das nämlich nicht mehr ganz. Deswegen habe ich unten ein schwarzes Jerseybündchen angefügt.


Nach dem gleichen Schnitt entstand ein zweites Shirt mit bunter Vorderseite und Sternenärmeln und -Rückseite. Gut, dass ich von den Sternen 60 cm gekauft hatte.


Aus den Resten wurde dann noch eine Minutenmütze und ein selbst konstruiertes Halsdingsbums - eine Art Rollkragen, der nach unten weiter wird, genäht nach dem gleichen Prinzip wie ein Loop.

Skateboards und Sterne sind damit fast bis aufs allerletzte Fitzelchen vernäht. Vom schwarzen Jersey ist ein kleiner Rest geblieben. Wenn man den Stoff so gründlich ausnutzt, ist das Nähen (von der Arbeitszeit immer abgesehen) zumindest mal nicht teurer als der Kauf von hochwertiger Kleidung. Das hier sind immerhin 4 Kleidungsstücke für ca. 35 €.

Unbezahlbar ist allerdings die Freude des jungen Mannes, der nun wieder für ihn genähte Sachen im Schrank hat, und auch noch sooo cool! Da ist man doch als "Nähmama" ganz schnell wieder mit dem Stoffmuster versöhnt. Immerhin, man darf das große Kind benähen - wer weiß, wie lange noch? ;-)

Die Kollektion ist ja sowas von Made4Boys.

Montag, 13. Oktober 2014

[10+6]: Nähblog-Contest - Himmelblau und Sommerbunt für Sachsen

Ich war in den Weiten des Web schon auf Informationen zum Nähblog-Contest von Stoffkontor gestoßen, hatte aber nicht ernsthaft daran gedacht, mich zu beteiligen. Es gibt ja sooo viele tolle Blogs, technisch versiert gestaltet, voller toller Ideen. Da geht mein kleines bunt gemischtes Hobby-und-Familien-Blog sowieso unter, meinte ich. Irgendwer war aber anderer Meinung und hat mich für die Teilnahme nominiert. Fast hätte ich es nicht mal bemerkt, der Alltag hat mich momentan mal wieder ziemlich im Griff.
Da ich es nun doch endlich kurz vor knapp mitbekommen habe, mache ich einfach mal mit. Schaden kann es ja auf keinen Fall. :-) Vielleicht findet der eine oder andere neue Leser her, das wäre zumindest schön. Denn das Schreiben macht mir (meistens ;-) ) Spaß, und wenn das Geschreibsel dann noch jemand liest, steigert das die Freude daran doch deutlich.
Hier also mein Fragebogen zum "[10+6]: NÄHBLOG-CONTEST":

Nähblogcontest

[10 Fakten]:

name: Himmelblau und Sommerbunt

aus: Dresden, Sachsen

bloggt seit: 2. Januar 2010

auf: http://himmelblausommerbunt.blogspot.de/

näht mit: Brother Inno-vis 950

ich in drei Worten: kreativ, chaotisch, perfektionistisch (Ja, das kommt durchaus zusammen vor! Aber damit muss man erstmal leben ... :-) )

mein lieblingsplatz: zu Hause oder im Garten oder auch ganz woanders - überall da, wo unsere Kinder gerade mal friedlich ihr Miteinander genießen und uns das Gefühl geben: mit den Dreien, das haben wir richtig gemacht. :-)

daran arbeite ich gerade: Herbst- und Wintergarderobe für mich und die Kinder. Einiges Obenrum für den jungen Mann im Haus ist heute fertig geworden. Und ich hab da so ein Kleid im Laden gesehen und anprobiert, das möchte ich gerade versuchen nachzubasteln. Im Kopf hab ich es schon, Stoff liegt bereit (mit Punkten natürlich :-) ), jetzt brauch ich noch ein bisschen Zeit und Muße ...

hier lese ich regelmäßig: Handmade Kultur, LandIdee und deren "Ableger", viel zu viele Blogs - zumindest, um sie hier alle aufzuzählen, immer dabei sind auf alle Fälle die DresdnerInnen

mein motto: kommt heute von einer Karte, die ich kürzlich an die Küchentür geklebt habe: "Die Küche sieht aus wie Sau! - Hab das Licht ausgemacht. Jetzt geht's." - Will heißen: Genieße immer wieder die schönen Seiten des Lebens, und wenn nötig, mach halt mal das Licht aus, wo es nicht perfekt ist. :-)

[6 Fragen]:

[1.]: Was ist deiner Meinung nach das Erfolgsgeheimnis erfolgreicher Blogs?
Ich meine, es kommt darauf an, mit seiner persönlichen Art sich auszudrücken den Nerv möglichst vieler Leute zu treffen. Dazu gehört etwas technisches Geschick, etwas Sinn für Ästhetik, Kreativität und Authentizität. Immer wieder etwas zu verschenken und zu verlosen zu haben, Freebooks und Freebies anzubieten und ähnliches, hilft natürlich auch ein ganzes Stück weiter. ;-)

[2.]: Woher schöpfst du Inspiration und den Mut, die Dinge immer wieder neu anzupacken?
Daraus, dass ich gebraucht und wahrgenommen werde mit dem, was ich tue. Für meine Familie packe ich den Alltag an, so gut ich kann. Ich nähe für Menschen, die die Sachen tragen und sich an ihnen freuen. Ich schreibe für Menschen, die meine Texte lesen, für mich, um mich zu erinnern, für die Kinder, um wertvolle Momente für sie aufzubewahren. Und nicht zuletzt steckt die Inspiration natürlich manchmal einfach in mir drin und möchte in Form von Basteleien aller Art ans Licht, oft auch angeregt vom (Blog-)Lesestoff.

[3.]: Welches sind deine 3 Lieblingsprojekte von anderen Usern?
Ein tolles Projekt ist der 365-Tage-Quilt vom Königskind. Leider war ich in der entscheidenden Zeit verhindert, um aktiv mitzumachen. Aber ich möchte so etwas eigentlich gern für mich starten, vielleicht zum neuen Jahr? So viele kleine bunte Reste, so wenig Zeit und so eine Lust, eine schöne Patchworkdecke zu haben - mit einem Quadrat pro Tag sollte das doch zu schaffen sein.
Immer wieder hin und weg bin ich bei den Projekten von Pünktchenglück. Mit Farbe, Stoff, Flohmarktschätzen und ganz viel kreativer Energie schafft sie wunderschöne Plätzchen im und am Haus. Würde ich gern nachmachen, mir fehlt nur das Haus, und die bewundernswerte Energie. Aber immerhin lasse ich mich von der Bloglektüre zu der einen oder anderen kleinen Veränderung bewegen.
Außerdem begeistern mich die Applikationen von Aennie. Mit dem, was sie aus Stoff auf Stoff zaubert, inspiriert sie mich immer wieder, es auch zu versuchen, und zeigt, dass mit etwas Geduld und Liebe eigentlich alles möglich ist.

[4.]: Was hat dir bei deinem Start ins Bloggerleben geholfen?
Zunächst meine Schwester, die zuerst bloggte und meinte, ich solle das auch tun. Ansonsten vor allem Furchtlosigkeit und das Wissen, in verzweifelten Fällen einen passionierten Informatiker an meiner Seite zu haben. :-) Ich habe einfach angefangen, mich Stück für Stück vorgetastet, und das tue ich immer noch. Denn technisch wäre wohl noch einiges rauszuholen.

[5.]: In welchen Situationen stößt du an die Grenzen deiner Arbeit?
Immer dann, wenn die Energie einfach nicht für alles reicht, was ich gern umsetzen würde. Der Alltag stellt seine Anforderungen, und nur zu oft kommt man neben der Pflicht kaum zur gewünschten Kür und kippt einfach auf dem Sofa um ... Ich bewundere Menschen, die ständig neue Projekte haben und vor Aktivität strotzend mühelos ruckzuck umsetzen. Zu denen gehöre ich leider nicht.

[6.]: Auf welches Projekt bist du besonders stolz?
Da ist wohl dieses ein guter Kandidat:


Die Babydecke für unsere Jüngste. Nicht besonders anspruchsvoll, aber ich liebe sie immer noch rundum, so wie sie ist. Die Stoffe finde ich wunderschön, und es steckt viel (Hand-)Arbeit und Liebe drin.

[*]: Dein Tipp für Beginner:
Einfach anfangen, im doppelten Sinne. Es muss ja nicht gleich komplex und perfekt sein. Freude am Schreiben und daran, seine Erlebnisse zu teilen, ist die Hauptsache. Weiteres lernt man aus Erfahrung, beim Lesen anderer Blogs, von erfahrenen Bloggern oder sogar dem einen oder anderen Text jenseits der virtuellen Welt. :-)
Allerdings sollte man sich immer bewusst sein, dass man sich mit einem Blog an die Öffentlichkeit begibt, und seine Inhalte dementsprechend wählen. Der Chef liest möglicherweise mit! ;-)

[10+6]: NÄHBLOG CONTEST ist eine Aktion von Stoffkontor.eu

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Raffiniert gerafft zum MMM

Ich habe ein neues Lieblingsshirt - dieses:


Und ich trage es heute tatsächlich schon wieder, auch wenn das Foto vom vorletzten Wochenende stammt und mit dem Handy auf dem wunderschönen Gut Frohberg gemacht wurde. Ich denke mir, etwas Abwechslung von tristen schnell geknipsten Bildern vor der Wohnzimmertür kann nicht schaden. :-)
(Auch wenn ich noch mal hätte hier und da etwas zurechtzupfen sollen. Die Falten im Ärmelbereich sind eigentlich keine Dauererscheinung.)

Das Shirt ist eine "Raffinessa" von Elsterglück. Ich hatte es bei Frau "Mit Nadel und Faden" zunächst live und dann auch noch auf dem Blog bewundert. Und mir drängte sich sofort ein Stoff in die fürs Nähen reservierte Gehirnwindung, auf den ich im Nähstübchen schon länger ein heimliches Auge geworfen hatte. Kennt ihr das? Manche Schnitt-Stoff-Kombis wollen einfach mit unaufhaltsamer Macht genäht werden. ;-)

Zunächst hatte ich geplant, zu dem schönen gemusterten Jersey mit petrolfarbenem Grund einfach erikafarbene Ärmel zu kombinieren. Dann gefiel mir die Idee, zwischen Ärmel und Vorder- bzw. Rückenteil noch eine Paspel zu setzen. Ich durchwühlte also die Vorräte nach einem Jersey in einem passenden Farbton, entdeckte einen petrolfarbenen Rest von diesem Shirt und fand schließlich, dass petrolfarbene Ärmel und erikafarbene Paspeln und Raffbänder noch viel hübscher wären. Gedacht, genäht - heraus kam diese Raffinessa.

Vom Schnitt bin ich begeistert. Ein einfach zu nähendes Teil, das den Alltag wunderbar mitmacht und trotzdem nicht ganz alltäglich aussieht durch die schicken seitlichen Raffungen. Es passt alles, nur die Seitenlinie habe ich wieder, wie bei bisher jedem Oberteil, das ich genäht habe, etwas stärker tailliert, damit das Ganze perfekt an meine Kurven passt.
Einziger Kritikpunkt am E-Book ist für mich der selbst zu bastelnde Papierschnitt. Den hätte man etwas handlicher und papiersparender gestalten können, wenn die Teile nicht alle auf einem einzigen riesigen Bogen angeordnet wären, für den man schon ein ordentliches Stück Fußboden braucht. Für ein einfaches Shirt wäre das so nicht nötig. ;-) Dieses Handicap kann man aber in Kauf nehmen, wenn am Ende solche Lieblingsstücke dabei herausspringen.

Damit kann ich ein weiteres Herbstteil für mich zum MeMadeMittwoch schieben und mich auch gleich von den Werken der anderen Damen inspirieren lassen.

Samstag, 27. September 2014

So ein Zirkus!

10 Tage Ruhe bei "Himmelblau und Sommerbunt" - und natürlich gilt die wohlbekannte Bloggerregel: Wenn das virtuelle Leben brachliegt, tobt das reale dafür um so mehr. So war es auch bei uns in den vergangenen Tagen.
In der Grundschule war ein ganz besonderes Projekt angesagt: Zirkuswoche! Dafür wurde nahezu die ganze Schule täglich mit Sonderstraßenbahnen zum nächstgelegenen Einkaufspark kutschiert, wo der 1. Ostdeutsche Projektcircus Andre Sperlich sein Chapiteau aufgeschlagen hatte. Und dort wurde unter der Anleitung engagierter, geduldiger und unglaublich nervenstarker Zirkustrainer geübt, was das Zeug hielt. Für jedes Kind fand sich die richtige Nummer, ob groß, klein, sportlich oder eher nicht so, extrovertiert oder ein bisschen schüchtern. Ganz "alltägliche" Grundschüler verwandelten sich in Tänzer, Clowns, Dompteure, Piraten, Seiltänzer, Akrobaten, Zauberer, Jongleure ... Am Ende konnte jeder seinen Teil zu einer zauberhaften Zirkusvorstellung beitragen. Musik, leuchtend bunte Kostüme, strahlendes Licht, begeisterte Kinder und viel Arbeit hinter den Kulissen - daraus wurde ein unvergesslich schönes Erlebnis für alle Beteiligten.

Und "Frau Himmelblau und Sommerbunt" jeden Tag mittendrin, als eine der zusätzlichen BetreuerInnen des Flohzirkus' sozusagen. ;-) Anstrengend war's. Nach den Vormittagen im Zirkus war ich so fix und fertig, als hätte ich mindestens die doppelte Zeit körperlich schwer gearbeitet. Aber es war auch wunderschön, die Kinder jeden Tag ein bisschen besser kennenzulernen, ihre Begeisterung zu sehen, die Aufregung mit auszuhalten und am Ende Teil des großen Ganzen zu sein. Ich möchte jetzt am liebsten gaaaanz lange schlafen. Aber ich würd's wieder tun. :-)

Hier noch ein paar ganz kleine Eindrücke von der Zirkusvorstellung. Alle etwas unscharf, da für Laien sehr schwer zu fotografieren. Das macht in dem Fall aber gar nichts, denn ich möchte ja sowieso keine gut erkennbaren Leute hier zeigen, die ich nicht vorher um Erlaubnis gebeten habe. ;-)

 Fulminanter Auftakt der Vorstellung mit einer Lasershow.

Und da marschieren sie ein - "unsere" Gruppe. Ja, sie sind auch uns Eltern ans Herz gewachsen in dieser Woche und wir waren auf jedes einzelne Kind unheimlich stolz, besonders natürlich auf's eigene. ;-) 

Der kleine Mann in unserm Haus trat in der "Schwarzlichtshow" als Fischlein auf. Die Kinder stellten beim Tanz mit Tüchern und Fischen, die bei Schwarzlicht strahlend aufleuchteten, eine abenteuerliche Reise durchs Meer dar.

 Da wirbeln die bunten Wellen, und obendrüber "schwimmt" eine der Hauptdarstellerinnen der Show.

Hier drehen die kleinen Meeresbewohner stolz ihre Ehrenrunde, bevor sie die Manege für die nächste Nummer frei machen.

Leider, leider kann ich mit Fotos nicht mal ansatzweise zeigen, wie wundervoll die Show live aussah. Das müsst ihr mir einfach glauben. :-) Freut euch auf alle Fälle, wenn auch in den Schulen eurer Kinder so ein Zirkusprojekt angekündigt werden sollte. Es lohnt sich!

Und es hat Folgen: Bei uns im Kinderzimmer steht eine Manege aus Zeitschriftensammlern, am Hochbett baumelt ein Halstüchervorhang, die Kinder üben Trapeznummern am Bettgestänge, teilen selbst gebastelte Eintrittskarten aus und der CD-Player läuft sich am Zirkustitelsong heiß ... Mal sehen, wie lange ich das noch ohne irgendwelche Verschleißerscheinungen hören kann ... :-D