Dienstag, 7. März 2017

Three Knights in Shining Armour

Mit einer Woche Verspätung nach diversen Geburtstagsfeierlichkeiten, Last-Minute-Nähen, Schulanmeldung, Kinderkrankheiten etc. wird es höchste Zeit für die Faschingsnachlese.

Unsere Kinder waren sich dieses Jahr absolut einig in ihrer schon fast erwachsenen und auf alle Fälle coolen Kostümwahl. Einerseits schön, andererseits auch ein bisschen langweilig. Ich wollte so gern noch mal ein Prinzessinnenkleid nähen. Ich habe gebettelt, gefleht, geschmeichelt ... Nein, hab ich nicht. Nur einen klitzekleinen Überredungsversuch muss ich tatsächlich zugeben. Hatte aber sowieso keinen Zweck. Die Großen wollten Sternenritter sein, also musste es für die Kleine auch ein Sternenritterkostüm sein. Da beißt die Maus keinen Faden ab, und so blieb mir nichts übrig, als selbst zu Schere, Nähmaschine und Zwirn zu greifen.


Ich wollte es mir ja gern möglichst einfach machen und nur den Teil nähen, der auch alltagstauglich ist. Männliche Sternenritter brauchen blaue Shirts, eine Hose und natürlich den Brustpanzer mit Logo. Ritterinnen tragen blaue Tuniken mit schrägem Saum, braune Leggins und ebenfalls die unvermeidliche Rüstung.
Hosen hat der Herr im Schrank. Leggins für die Damen wurden schnell gekauft, da Braun sonst nicht in unser Beuteschema gehört. Blieben Shirts und Brustpanzer. Erstere sind schnell genäht - das Raglanshirt und -kleid von Klimperklein sind schließlich wandelbar. Letztere ließen sich auch kaufen, jedenfalls fast. Einfache silberne Papprüstungen tun es prima, dachte ich. Nichts ist für die Ewigkeit, und Kinderkostüme schon gar nicht. Nur das Logo musste irgendwie noch drauf. Ein bisschen Ideenwälzen brachte mich schließlich auf blaue selbstklebende Hologrammfolie. Das Angebot des Bastelladens in der Stadt passte zum Glück zur Idee, so dass das realisierbar war. Jedenfalls für die größeren zwei der drei Orgelpfeifen.


Glücklicherweise hatte die Jüngste sich eine Winzigkeit später als die großen Vorbilder für das Kostüm entschieden, sodass erstmal nur zwei Papppanzer bestellt worden waren. "Passt unserm 4jährigen prima." hatte in den Bewertungen gestanden. Kleine Zitterpartie, ob auch ein 10jähriger noch reinpassen würde ... völlig unnötigerweise, wie schnell zu sehen war. Da muss es wohl 4jährige von gaaanz anderem Format geben ... Die Größeren können die Panzer mehr als bequem tragen. Das fünfjährige Minikind würde allerdings glatt durchrutschen. Da musste wohl oder übel doch die Nähmaschine ran. Besagtes Raglanshirt kann ja noch mehr, wenn es drauf ankommt. Ärmel verbreitert und Saum zur Achsel hin gerundet, Shirt gekürzt und abgerundet, Vorderteil und Ärmel gedoppelt und mit Volumenvlies gefüttert, Rückenteil bleibt ungefüttert. Das Ganze ist aus sehr dehnbarem Silberstoff (buttinette) und lässt sich so prima an- und ausziehen und bequem tragen, auch draußen über der Jacke, wenn es sein muss. Und es musste ... :-) Das Logo ist genau wie bei den Pappmodellen einfach aufgeklebt. Das hält wider Erwarten bombenfest und war die einzige Möglichkeit, da weder Aufbügeln noch Applizieren auf dem Foliendruck Optionen sind.

Langer Rede kurzer Sinn - 3 Sternenritter zogen am Faschingsdienstag zufrieden los in Schule und Kindergarten und kamen glücklich zurück, weil sie auch als solche erkannt und für cool befunden worden waren. Wobei Kind 3 etwas mehr zu erklären hatte. Schließlich lesen Kindergartenkinder noch nicht so viel. Aber auch da gibts das eine oder andere Mädel mit großen Brüdern. :-)


Auf Shirt und Tuniken habe ich noch einmal das Sternenritter-Logo appliziert. So steigt der Coolnessfaktor in den Augen der Kinder immens, man kann den Panzer auch mal ablegen, wenn er unbequem wird, und trotzdem sind die Teile alltagstauglich.
Mathildas Tunika ist ein Raglankleid (134), das ich zum Saum hin etwas verschmälert und natürlich abgeschrägt habe. Bei Emilias Tunika (110) habe ich den Shirtschnitt als Grundlage genommen und verlängert, da das Kleid in den kleineren Größen noch nicht figurangepasst geschnitten ist.


Bei Raphael tat es der Shirtschnitt unverändert. Allerdings stelle ich wieder mal fest, dass der junge Mann sehr lange Arme hat. Während es die Hosen in 134 grad noch tun, gibts beim Shirt schon in 140 keine Zuwachsreserve mehr. An das neue Lieblingsteil werde ich wohl früher oder später noch Ärmelbündchen anbauen müssen ...

So weit zu diesem Thema ... Als nächstes sollte dann Frühlingsgarderobe aktuell werden, hoffe ich doch.