Freitag, 29. September 2017

Tschüs und Auf Wiedersehen!

Keine Angst, ich bleibe hier. :-) Es gibt nur weitere Abschiedsgeschenke für diverses Lehr- und Erziehungspersonal zu zeigen. Von manchen mussten wir uns, abgesehen von gelegentlichen Besuchen, für immer verabschieden. Von manchen nicht so ganz, denn Kind 3 macht nahtlos da weiter, wo Kind 1 die Grundschule verlassen hat - der selbe Lehrer, die selbe Hortnerin. Deshalb ist das Abschiedsgeschenk inhaltlich auch schon ein kleiner Hinweis auf das Kommende geworden. Ich packe zu solchen Anlässen gern Dinge ein, die man wirklich benutzen kann (ohne ständig an die Schule erinnert zu werden ;-) ) oder die sich mit der Zeit aufbrauchen. Kunstvolle Erinnerungsstücke mit Fotos, gestickten Namen etc. mögen ja erstmal ganz nett sein. Ich betrachte die Schenkerei allerdings auch immer ein bisschen von der Seite des Empfängers und kann mir vorstellen, dass mit den Jahren eine Lehrerwohnung zum Schrein verflossener Klassen mutieren würde, würde man das alles aufbewahren. Ich würde das nicht wollen und denke, so mancher Lehrer oder manche Lehrerin vielleicht auch nicht. ;-)

Falls jemand Inspirationen sucht - so sahen unsere kleinen Versorgungspäckchen für Raphaels sehr junge Hortnerin und für die Kita-Leiterin (der wir nach 3 Kindern im selben tollen Kindergarten nun endgültig Lebewohl sagen mussten) aus:


Alles mit ein paar netten Zettelchen zur "Erklärung" beklebt.


Für die Damen wurden die Sachen in einem Susie-Täschchen (Pattydoo) hübsch verpackt:

Für die beste Erzieherin der Welt ein Modell in Bordeaux, ihrer Lieblingsfarbe (Freundebücher sind wahre Fundgruben für nützliche Informationen :-) ). Um Emilias ewige Liebe zum Ausdruck zu bringen, mit Herzchenknopf. Und ohne ein paar Pünktchen wäre eine authentische Erinnerung an uns keinesfalls komplett. Schließlich war kitaweit bekannt, dass all die gepunkteten Gummistiefel, Regenjacken und sonstigen Accessoires in unsere Familie gehören. :-)

Für die Kita-Leiterin in etwas gedecktem Design, orientiert an ihrer Garderobe, gefällt hoffentlich so.

Hier schmuggle ich mal noch nicht gezeigte Altlasten von 2015 dazwischen. Diese Susie bekam schon Mathildas Erzieherin zum Abschied geschenkt.

Für Raphaels Hortnerin ein schön frisches Design. Wäre mein persönlicher Favorit und scheint gut anzukommen. Emilia berichtete jedenfalls, dass das Täschchen mit Stiften in täglichem Gebrauch ist.

Da der einzige Herr in der Runde, der Grundschullehrer, wohl nicht so ganz in die Zielgruppe für Kosmetiktäschchen passt, gab's für ihn ein Utensilo, das sich hoffentlich irgendwo nützlich macht.

Das waren vorerst genug Abschiede, jetzt sind wir erstmal einigermaßen im neuen Alltag angekommen und widmen uns dessen Anforderungen an Zeit, Geld und Kreativität. :-)

Dienstag, 26. September 2017

Willkommen und Abschied

Weiter gehts mit Werken aus der turbulenten Sommerzeit. Wie schon erwähnt, standen beim angehenden Schulkind einige Abschiede an. Zum Beispiel vom besten Erzieher der Welt. Da der gerade zum ersten Mal stolzer Papa wurde, war wohl die größte Freude, die man ihm machen konnte, ein Willkommensgeschenk für den Nachwuchs. Das fiel etwas speziell aus. Ein cooler Vater kann natürlich nicht mit Bärchen, Häschen und Co. und in Rosa oder Hellblau mit dem Kind auf die Piste gehen. Zum Glück hatte der Lieblingserzieher im Kindergarten seine große Begeisterung für eine wohlbekannte Fledermaus nicht verhehlt, so dass die Design- und Farbwahl nicht schwer fiel.

Daher gab es für die kleine Familie ein bei uns schon mehrfach bewährtes Wickeltäschchen für die Handtasche - gefüllt mit ein paar kleinen "Überlebenshilfen" für die erste Zeit mit Baby. In Anthrazit mit gelber Schrägbandeinfassung, mit Wachstuch gefüttert, bebügelt mit einem gekauften Porträt des Fledermannes. Die Größe richtet sich nach unseren Erfahrungswerten. So passen ein winziges Ersatzoutfit, ein oder zwei Windeln und die nötigsten Wickelutensilien hinein:


Dazu haben wir für den ultimativen Vater-Sohn-Look noch ein Babyshirt verschenkt. (Da das öffentliche Zeigen selbstgemachter Applikationen von lizensierten Figuren Probleme bereiten könnte, müsst ihr euch den Mittelteil vorstellen. Ich denke, das sollte nicht allzu schwer fallen. ;-) ) Ich habe zunächst das Fledertier schwarz auf gelb appliziert und dann das Oval als Negativapplikation unter das graue Vorderteil genäht. Auf die Art wird diese Stelle nicht zu dick und steif auf dem winzigen Shirt (Gr. 68). Grundlage war, wie so oft, der Raglanschnitt von Klimperklein:


Da das Baby sich schneller als gedacht auf dem Weg machte, haben wir es nicht geschafft, uns im Kindergarten gebührend zu verabschieden, und unser Abschiedsgeschenk wurde tatsächlich zu einem Willkommensgruß im Krankenhaus, das praktischerweise um die Ecke liegt. Auch hier noch mal alles Liebe und guten Flug! :-)

Dienstag, 12. September 2017

Kleider machen junge Damen!

Wie angekündigt, soll nun auch das Schuleintrittskleid noch seinen großen Auftritt bekommen. Tadaa:


Es wurde letztendlich eine Leni von Pattydoo, wie so oft an eigene Bedürfnisse angepasst.
Wir haben zunächst Ausschnitt- und Rockformen nach Belieben kombiniert: Rückenteil mit Knopfleiste, vorn runder Ausschnitt, dazu Tellerrock. Dann hieß es vor allem Rock verlängern. Knielänge tuts einfach nicht für unsere jüngste Dame. Am liebsten hätte sie es ja knöchellang gehabt. Aus praktischen Gründen haben wir irgendwo auf halbem Wege dahin einen Kompromiss geschlossen.
Bei der Größenwahl ergab sich wieder einmal ein Dilemma. Die Weitenmaße des Kindes entsprechen laut Tabelle gerade so der 104, bei der Länge darf es dann doch schon die 116 sein. Ich habe letztendlich entschieden, die goldene Mitte zu wählen, also 110, und in der Taille auf 116 zu verlängern. Passt so.

Der Stoff mit feinem stilisiertem Blümchenmuster wurde vor Jahren bei einem Sterntaler-Werksverkauf meterweise für sehr wenig Geld erstanden. Ich wollte ihn eigentlich als Probestoff verwenden, musste mich dann aber doch ernsthaft fragen, wieso eigentlich. Es handelt sich nämlich um einen wunderbar weichen, glatten, ganz dicht gewebten Hilco-Popeline. Für Testzwecke wirklich viel zu schade und absolut passend für den großen Auftritt und eventuell viele weniger spektakuläre danach. Also ran an das gut abgelagerte Schätzchen - und schon ist ein nettes Kleidchen für die erste Anprobe bereit:


Ich hatte nun noch vorgehabt, eine pinkfarbene Stoffrose als Akzent auf der Taillennaht anzubringen. Mein Kind erklärte mir allerdings sehr erwachsen: "Weißte Mama, auf dem Stoff sind ja schon Blümchen, und das ist auch OK. Aber noch ne Blume dazu, das wäre mir einfach zu viel. Sooo gern mag ich Blümchen auch wieder nicht." Ooookaaay .... Kind lief zum stoffübersäten Wohnzimmertisch, kam mit einem pinkfarbenen Rest wieder, drapierte ihn demonstrativ über der Taille und meinte: "Aber wenn hier noch so'n Streifen wär ..." Und was soll ich sagen, sie hatte recht. Nur wie kriegt man da so einen Streifen dazwischen, wenn das Kleid schon fertig ist? Ich habe einen Gürtel genäht, ihn am Vorderteil von Hand festgeheftet, ab den Seitennähten hängt er lose und kann hinten gebunden werden. Perfekt, so bringt man das Kleid am zarten Fräulein gleich noch etwas hübscher auf Figur. Wenn ich meine stilbewussten Mädels nicht hätte ... :-)


Da haben wir Kleid 2.0, wunschgemäß mit "Streifen". Und dazu gleich einen Frisurentest. Ich hatte da an einen Ballerinaknoten gedacht, der am tanzbegeisterten Fräulein immer sehr süß aussieht. Aber Mama denkt, und Kind lenkt in eine völlig andere Richtung - auch dazu gab es ganz konkrete Anweisungen. Na bitte sehr, dann eben so:


Für den richtigen Akzent im Haar durfte es doch noch eine Blume sein. Nachdem wir erfolglos versucht hatten, eine Spange in passender Farbe zu kaufen und ich schon losnähen wollte, fand ich in meinen Vorräten tatsächlich genau die Haarspange, die wir gesucht hatten. In genau dem gedämpften Pink, das nicht einfach zu bekommen ist. Da haben wirs wieder, Vorräte sind guuut, ich brauche das alles ... irgendwann ... :-)
Beim "Liveauftritt" (schon leicht angezaust - dieses Kind sieht immer so aus, da helfen sämtliche Kämmwerkzeuge nur sehr vorübergehend ;-) ):


Etwas war da noch - fast unsichtbar, aber wirkungvoll. Man erkennt auf dem oberen Foto, dass der Rock so schön "aufploppt", wie meine Kinder das nennen. Aufploppen ist gut, und ich hatte doch da noch einen Rest Tüll auf dem Ballen vom Fasching vor zwei Jahren. Da könnte man doch schnell noch einen Petticoat ... Kann man nicht. Also jedenfalls nicht schnell. Aber gehen tuts schon, wenn man genug Platz macht und fest entschlossen ist. :-D


Das sieht jetzt nicht besonders spektakulär aus. Ist auch eher quick and dirty als professionell. Overlock- statt französischer Nähte, und nicht allzu viel Tüll. Das wollten wir auch nicht, man soll sich ja als kleiner Mensch noch drin bewegen können. Trotzdem mussten erst 4,50m an 1,50 gekräuselt werden - was noch ging - aber dann 10m an 4,50. Da braucht man ein gutes Stück vom Wohnzimmer und einen guten Teil des Abends dafür. Und, wie gesagt, Entschlossenheit, das Ganze nicht einfach in die Ecke zu schmeißen und zu vergessen. Ich habe durchgehalten, und so ist zusammen mit einem Futterrock in Tellerform (Viskosefutter) und einem Bund aus feinem Viskosejersey mit Gummizug ein ganz hübscher Petticoat entstanden. So kann man das Kleid auf ganz schick pimpen oder eben ohne Unterrock als einfacheres Sommerkleidchen tragen.

Die vielen Fotos vom Entstehungsprozess und Frisurentest existieren übrigens nur, weil die betreffende Dame sich selbst auf Bildern sehen wollte, um den Zustand des Kleides und ihre Gesamtaussehen mit den schicken Schuhen (die klappern!) so oft wie möglich mit gebührendem Abstand zu beurteilen. ;-) Das sind also schnelle Fotos direkt aus dem Alltag. Für späteres Bloggen ist das trotzdem praktisch, vor allem, wenn am großen Tag wenig Zeit für Modelfotos war.
Im Hintergrund sieht man deswegen Teile unserer neuen Küche. Die benutzt wird, was man auch sieht. Aber gut, dafür ist sie da ...
(Wer weiß, vielleicht zeig ich sie ja noch mal richtig ... Wenn ich irgendwann mit allem fertig bin, Bilder, Kissen und so.)

Zurück zum Kleid: Neben dem Stoff aus dem Sterntalerverkauf brauchte  ich dafür Futter fürs Oberteil - feine, gedämpft pinkfarbene Baumwollwebware. Daraus habe ich auch den Gürtel genäht. Außerdem brauchts Knöpfe und Schrägband für den Rocksaum, in diesem Fall mit kleiner Bogenkante, Futter und Bund für den Petticoat. Hab ich alles im lokalen Nähstübchen gefunden. Wenn man farblich perfekte Zutaten zu vorhandenem Stoff sucht, geht doch nichts über den Live-Einkauf mit Riesenauswahl.

Das wars für heute (reicht auch völlig ;-) ), bis hoffentlich bald!