Sonntag, 22. September 2013

Herbststimmung ...

... macht sich mit den kühleren Temperaturen und den langsam aber sicher farbenfroher werdenden Blättern breit. Das heißt, es wird auch Zeit für Herbststimmung im Kleiderschrank. Meiner verlangt nach ein paar neuen Lieblingsstücken. Und die aktuelle Ottobre Woman bietet einige Modelle, die mich spontan angesprochen haben: "Näh mich!". Also habe ich angefangen. Wie könnte es anders sein, zunächst mit "Autumn Mood" in Tunikaform. Das ziemlich farbenfrohe Ergebnis sollte auch grauen Herbsttagen etwas entgegensetzen können:

Kein Meilenstein der Fotografie, aber dafür mal mit Kopf. :-D Und das Nähwerk wurde immerhin festgehalten, bevor es schon wieder in die Waschmaschine wandern muss. Es ist nämlich sehr weich und bequem, so dass ich es natürlich gleich anziehen musste. Das wiederum heißt, dass es ständig der Gefahr ungewaschener Kinderfinger und -schnuten ausgesetzt ist. Manchmal schafft man es einfach nicht, rechtzeitig auszuweichen. ;-)

Ich habe mir den Schnitt noch ein klein wenig verlängert, so dass ich das Teil auch als Kleid tragen kann, wenn mir danach ist. Außerdem habe ich im Rücken eine Veränderung vorgenommen, die man hier nicht sehen kann. Weil bei mir zwischen Po und Rücken im Taillenbereich eine etwas höhere Diskrepanz herrscht, als für den Durchschnitt vorgesehen, gibt es über dem Po gern eine locker hängende Beule, wenn ich nicht möchte, dass das Kleidungsstück überall knalleng sitzt. Die ideale Lösung in dem Fall sind natürlich Abnäher. Aber die wollte ich hier nicht. Ich habe einfach innen an der fraglichen Stelle ein Stückchen Gummiband gedehnt angenäht. Das ergibt eine kleine Raffung, mildert das Problem und sieht gar nicht so dumm aus, finde ich.

Das nächste Teil für die Herbstgarderobe liegt schon fast fertig da. Aber da müssen wirklich Abnäher rein. Und zu denen kann ich mich wohl erst morgen aufraffen ...

Donnerstag, 19. September 2013

Weil's so schön war ...

... gleich noch mal eine Oona mit Extras. Dieses Mal als Geschenk für eine 5jährige junge Dame, die Rosa und Feen und Elfen mag und genauso strahlend blond ist wie die kleine Fee auf der Stickerei.

In 110/116, dieses Mal mit stoffbezogenen Snaps an den Schultern.

Beim Nähen hatte ich, wie man sieht, tatkräftige Hilfe. ;-)

Dienstag, 17. September 2013

Zwischendurch Kindermund

Bevor wieder Genähtes kommt, müssen ein paar Stilblüten aus der kleinen Sprücheschmiede festgehalten werden, ehe ich sie vergesse. Denn das wäre wirklich schade.

Mittlerweile erfreut uns auch Emilchen schon mit Äußerungen ihrer Gedanken. Man möchte manchmal "zuhören" können, wie sich die Rädchen im Köpfchen drehen und auf welchem Weg so manche lustige Idee entsteht. Das geht nun nicht, aber schon die laut geäußerten Ergebnisse des Denkprozesses sind auf alle Fälle Highlights im Alltag. :-)

Eines davon erlebte ich kürzlich an einem ganz normalen Vormittag. Wir beide saßen in der Küche und alberten herum. Ich "musste" meine Augen zumachen und schnarchen. Emilia rief laut: "Aufwachen!", worauf ich ganz erschrocken fragen musste, wer mich denn da weckt. Die Antwort lautet grundsätzlich: "Ich!" Darauf darf unweigerlich nur eine Frage folgen: "Wer bist du denn?" - "Emilia! Hihihihi ..." Ein Spiel, das immer wieder geht und für großes Gelächter sorgen kann.
Bei dieser Gelegenheit bemerkte ich, dass ich ziemlich müde wäre und eigentlich am liebsten wirklich schlafen würde, was ja aber leider nicht möglich wäre. Emilias ziemlich amüsierte Reaktion: "Nein, deht nich lafen! Farbe abdeht, hier!" mit einem deutlichen Hinweis auf mein Gesicht. Sie weiß nämlich genau, dass ich mich morgens schminke und hat sich nun selber zurechtgedacht, dass die Farbe wohl abgeht, wenn ich mich damit ins Bett lege. Gar nicht so dumm, oder? :-)

Und heute abend hat Emilia auf ganz amüsante Weise kurz und bündig eine Frage des großen Bruders beantwortet. Der unterhielt sich mit ihr über Essen, das sie gern mag, und fragte unter anderem: "Was ist denn dein Lieblingsbrotaufstrich?" Die Antwort: "Lecker!" Klar, so einfach ist das. :-)

Samstag, 14. September 2013

Sommerliche Nachlese

Irgendwann im Juli hatte ich von meinem Sommerrock berichtet, den ich so gern fertig nähen wollte. Nur fehlte leider das Band zum Saumabschluss, das ich mir so fest eingebildet hatte. Wenige Tage später war es da. Ich nähte es auch an. Und dann ... dann tat ich das:

 Alles wieder ab! Die Kombination aus den Blümchen und Pünktchen gefiel mir immer noch sehr, aber das Schrägband machte die Saumkante so steif, dass der Rock in alle Richtungen abstand wie ein lustiges Kinderröckchen. Das war's dann also doch nicht, aus dem Alter bin ich raus. ;-)
Ich fand jedoch immer noch, dass der Rock einen hübschen Abschluss bräuchte, um nicht zu altbacken zu wirken. Ich habe mich, um den steifen Saum zu vermeiden, für eine hauchdünne schwarze Kunstfaserspitze entschieden. So gefällt mir's jetzt:

Da ich plötzlich in etwas unattraktiver Umgebung vom Fotografen überfallen wurde, gibts hier nur ein kopfloses Foto. :-)
Der Schnitt stammt aus "Meine Nähmode" (Simplicity) 1/2012, Modell 39. Ich fand den schwingenden Saum hübsch, musste am Schnitt aber einiges zurechtbasteln. Das ist allerdings auch kein Wunder. Er besteht aus nur 2 Schnittteilen - Mittelteil und Seitenteil, für vorn und hinten gleich. Nun bin ich dummerweise (und die meisten Frauen wohl genauso, nehme ich an ;-) ) alles andere als vorn und hinten gleich. Das konnte ohne Anpassung nicht klappen. Keine Ahnung, ob das mal jemand ausprobiert hat. Ein Foto von dem Modell wird in der Zeitschrift jedenfalls nicht gezeigt. Trotzdem war's hinzukriegen und ein recht hübscher Rock ist dabei rausgekommen. Nebenbei mein erster mit einseitig verdecktem Reißverschluss. Dann wäre als nächste Herausforderung eigentlich mal ein nahtverdeckter fällig ... :-)

Dienstag, 10. September 2013

Instant-Trost aus der Hosentasche

Unser großer, kleiner Schulanfänger, der noch zur feierlichen Einführung so siegessicher aus der Schule heraustrat, geht leider, wie sich herausstellte, im Alltag nicht mit dem gleichen Gefühl hinein. Wenn es ans Abschiednehmen an der Tür des Klassenzimmers geht, wird ihm doch mulmig zumute und es kullerte schon das eine oder andere Tränchen. Als Mama verkneift man es sich da tapfer mitzuheulen, auch wenn einem vor lauter Mitleid mit dem Sprössling durchaus danach ist. Und man überlegt, wie man dem kleinen Kerlchen, das eigentlich gern lernen möchte, sich aber plötzlich in der neuen Umgebung ein bisschen verloren fühlt, den Start erleichtern kann.

Mir kam etwas in den Sinn, das ich auf einem Blog (das ich gerade nicht finden kann, sonst würde ich verlinken) mal gesehen und für eine nette Idee befunden hatte: der Hosentaschentröster. Dort sah er aus wie ein winziges Schnuffeltuch für Babys, einfach, aber mit ganz viel Liebe genäht. Die Idee hab ich mir geschnappt, etwas modifiziert und einen Hosentaschentröster für Raphael gebastelt:


Natürlich muss er die Lieblingsfarbe des Sohnes haben. Und statt eines einfachen Vierecks ist es ein Fischchen geworden. Eine Seite besteht aus Baumwollwebware, die trägt noch eine Mut machende Stickerei für den kleinen Mann, der ja schon lesen kann. Die andere, aus einem Restchen Nicky, fühlt sich in der Hosentasche beruhigend kuschelig an. Alles kombiniert mit ein paar Webbandschnipseln, die dem kleinen Mann richtig gut gefallen und fertig ist ein Stückchen Instant-Trost.

Mein Schulkind hat sich sehr darüber gefreut. Und erstaunlicherweise hilft der heimliche Freund in der Hosentasche richtig gut. Raphael war in den letzten Tagen deutlich zuversichtlicher beim Abschied und hat sogar seine ebenfalls nah am Wasser gebaute Banknachbarin getröstet, indem er ihr seinen Fisch gezeigt und ihr den Spruch vorgelesen hat. Wie er meinte, war sie danach nicht mehr so traurig.

Mich freut erstmal der Erfolg, auch wenn ich natürlich hoffe, dass Raphael bald so selbstbewusst und mit neuen menschlichen Freunden versorgt ist, dass er sein Fischchen getrost vergessen kann.

Wenn er am Nachmittag nach Hause kommt, war die Schule übrigens immer "schön". Schlimm ist sie nur am Morgen. ;-) Noch sind die Lerninhalte für ihn (O-Ton) "Pippifax". Wenn da nur der motorische Umgang mit dem Stift nicht wäre ... Aber irgendeine Baustelle muss man ja als Anfänger noch haben. Ich bin zuversichtlich, dass er den auch noch hinkriegt. Die Einsicht in die Notwendigkeit wird hoffentlich bald eintreten ... ;-) Und bis dahin überlege ich mir kreativere und spaßigere Übungsmöglichkeiten als das Schreiben von Buchstaben und Zahlen, das er ja langweilig findet, weil er es mental eben schon kann. Da fällt mir schon was ein.

Sonntag, 8. September 2013

Im Schlaf und mit Links ...

... nähe ich mittlerweile die "Oona" von Farbenmix. Sind doch schon einige Kleidchen nach dem Muster entstanden. Also wurde es Zeit, ein paar Extra-Schikanen einzubauen in die Oona-Näherei. Das hat mein Schwesterherz für mich besorgt. Sie gab eine Bestellung auf - das Schuleinführungskleid für die süße Nichte. Umsetzungswünsche kamen auch gleich mit. Sie hatte da in den Weiten des WWW ein paar Kleidchen nach ihrer Vorstellung gefunden - mit Doppelvolant und so kleinen Raffungen mit Schleifchen vorn. Schick sollte es werden, aber durchaus auch noch dazu taugen, öfter als einmal getragen zu werden. Das Töchterchen, das dann an seinem großen Tag in dem Kleid glänzen soll, äußerte auch noch seine Wünsche: Ein Pferd, Stickdatei schon selbst ausgewählt, sollte unbedingt draufgestickt werden, am liebsten in Braun mit heller Mähne. Und Türkis und Pink würden der jungen Dame sowohl gefallen als auch perfekt zum Ranzen passen.

OK, Auftrag angenommen. Ich war dann mal im Nähstübchen stöbern und ganz ordentlich einkaufen, hab ein paar Kleinigkeiten auf dem Stoffmarkt erstanden, ein bisschen in Gedanken getüftelt und mich ans Werk gemacht. Am Ende kam das dabei raus:

 Eine Oona-Sonderausgabe in Größe 122/128. Von mir leider nur auf dem Bügel präsentiert, da sich das einzige Model, das mir in dieser Größe zur Verfügung stehen würde, aus verständlichen Gründen weigert, in diesem Fall den Job zu übernehmen. ;-) (Hätte ich natürlich auch nie von ihm verlangt.)

Ich bin selber ganz begeistert, wie hübsch das geworden ist mit den Volants, Raffungen und Schleifen. Jetzt warte ich natürlich gespannt auf Fotos an der zukünftigen Trägerin, bei der das Kleid inzwischen schon angekommen ist. Für gut und passend befunden wurde es schon mal. Also alles prima. :-)

Mein eigenes Tochterkind, also das größere, möchte jetzt zum eigenen Schuleintritt unbedingt genau so eins. Aber ich warte mal noch mit dem Stoffeinkauf. In 2 Jahren können sich die Vorstellungen doch noch ändern, von der Größe mal abgesehen ... ;-)

Sonntag, 1. September 2013

Meins, meins - alles meins! Na ja, fast ...

So egoistisch war ich gestern einkaufen, auf dem Stoffmarkt in unsrer schönen Stadt. Ich habe mir nämlich vorgenommen, mal etwas mehr für mich selbst zu nähen.

Es ist doch so: Für die Kinder gibt's viele schöne Sachen zu kaufen. In kleinen Größen ist das auch alles noch bezahlbar. Bevor's kaputtgeht, ist Kind eh rausgewachsen. Und passen tut eigentlich das meiste, falls nicht, wird noch reingewachsen. Die Variationen in den Körperformen sind einfach noch nicht so riesig groß. Das eine oder andere Stück wird natürlich noch genäht werden. Aber ich habe mir vorgenommen, das schlechte Gewissen beim Kaufen, das ich mir irgendwie geschafft habe zuzulegen, wieder abzustellen. Der Tag hat nun mal nur 24 Stunden und in denen muss man ja eigentlich nicht NUR Kinderkram machen, oder?

Für uns "Große" (hm, zumindest relativ ;-) ) sieht es beim Kleiderkauf, oder dem Versuch, schon etwas anders aus als bei den Kleinen. Zum Teil kommt es auf die gegenwärtige Mode an. Wenn man einen relativ beständig klassischen Geschmack hat und einem körperformbedingt nur bestimmte Schnittformen stehen, kann es manchmal sein, dass man schier verzweifelt, das Budget immer weiter hinaufschraubt und trotzdem nichts findet, worin man sich auf die Straße wagen würde. Ging mir erst kürzlich so, als ich mir in den Kopf gesetzt hatte, mir zum Schuleintritt des Sohnes ein neues Kleid zu leisten.
Hat man, wie ich, da aufgehört zu wachsen, wo andere erst richtig anfangen, schränkt das die Kleidungsauswahl schon mal ein. Möchte man dazu noch weibliche Rundungen ansprechend verpacken, eben nicht zu viel und nicht zu wenig davon zeigen, wird es richtig schwierig. Ansprüche an Farben oder Muster darf man dann schon gar nicht mehr stellen ...
Ich denke, da die meisten von uns Frauen nicht dem Durchschnitt entsprechen, an dem die gängigen Konfektionsgrößen sich orientieren, kennen viele ähnliche Probleme.
Was kann man gegen den Shoppingfrust tun? Wenn man kann - selber nähen. Mit ein paar hoffentlich gelungenen Lieblingsstücken lässt sich dann die längere Suche nach den Sachen, die man nicht selber machen will, schon mal leichter ertragen. ;-) Und beim Stoffkauf ist das Glückspotential auf alle Fälle höher als beim Klamottenshoppen. Frustrierende Manöver in Umkleidekabinen, die allzu selten befriedigend ausgehen, bleiben dabei jedenfalls aus. :-)

Aber nun zurück zum Stoffmarkt. Der präsentierte sich dieses Mal ziemlich gut bevölkert. Ich war hundemüde und nicht besonders nervenstark, da entzückende Minidamen sich grundsätzlich die passendsten Zeitpunkte aussuchen, um mal wieder eine Nacht durchzumachen. Da ich zudem große Menschenansammlungen nicht besonders mag und mir auch die nötigen Ellenbogen fehlen, mich, wenn nötig, durchzusetzen, bestand meine Strategie schlicht und einfach darin, nur dort was zu kaufen, wo die Menge sich gerade nicht konzentrierte. Das hat gut funktioniert. Ich konnte mir einiges erstöbern, das mir gefiel und das ich brauchte. Bei weiterem Bedarf steht mir ja jederzeit der Weg ins Internet offen, wo ich nicht drängeln und schreien muss. :-)

Und da ist die Ausbeute (die farblich im Original etwas anders aussieht. Schade, Sonne verpasst zum Fotografieren ...): Größtenteils Viskosejerseys, da viele Schnittmuster für erwachsene Frauen mittlerweile nach solchen verlangen. Abgesehen davon sind sie ja auch herrlich weich. Sind wieder zweimal Punkte dabei. Aber was soll ich machen - die gefallen mir halt. Und die Auswahl ist nicht so riesig in der Richtung. Es gibt Punkte, ein paar Streifenmuster und gaaanz viele mehr oder weniger kunterbunte, meistens wilde und eher groß gemusterte Drucke. Da letztere einfach nicht zu mir passen, oder ich nicht zu ihnen, wie auch immer, spezialisiere ich mich eben auf Punkte und Streifen. Um so mehr bin ich herausgefordert, verschiedene Schnittmuster zu probieren, damit nicht am Ende alles gleich aussieht. :-)
Beim unteren Stoff gefiel mir einfach die Farbe - dunkles Petrol. Der nächste ist eigentlich dunkelblau und soll mit dem darüber - ganz fein dunkelblau und weiß gestreift - kombiniert werden. Dann haben wir noch einmal Streifen in Dunkelpink und einmal Uni Türkis. Die Blümchen obenauf zieren einen Baumwolljersey und ja, der ist auch für mich. An manchen Tagen braucht frau was leuchtend Farbiges. Kordeln und Spitze werden auf alle Fälle noch diese Woche verarbeitet, denn die sind fest verplant fürs Schuleintrittskleid der lieben Nichte, die sichs kräftig bunt wünscht.

Zeit gab es natürlich wieder nicht zu kaufen, aber ich hoffe, dass ich ab und zu zu etwas Näherei komme, wenn sich der neue Schulalltag erst eingependelt hat.

Natürlich soll auch das Treffen der Dresdner Nähbloggerinnen am Rande des Stoffmarkts nicht unerwähnt bleiben. Wie immer gab es vertraute und ein paar neue Gesichter zu sehen, Erfahrungen in allen Lebenslagen auszutauschen und dieses Mal  gleich mehrere frisch geschlüpfte neue Erdenbürger zu bewundern. Näheres dazu ist auch auf den Blogs der anderen anwesenden Damen nachzulesen. Schön war's mit den Mädels - jederzeit wieder! :-)