Mittwoch, 26. September 2012

Damit der Alltag nicht langweilig wird ...

... macht man mal eben auf dem Heimweg vom Musikkurs der Kinder noch einen Umweg über die Notaufnahme. :-p Schön, wenn die Kinder Freude an Bewegung haben und rennen, so schnell sie können. Leider kann es dabei eben passieren, dass eins ins Stolpern kommt und der Kopf allzu nahe Bekanntschaft mit einer Mülltonne schließt. So ist es gestern nachmittag leider Raphael passiert. Da er im Kindergarten vor einem reichlichen Jahr schon mal ähnliches mitgemacht hatte, war er sehr geistesgegenwärtig und verhinderte durch schnelles Vorbeugen, dass das strömende Blut den Klamotten zu nahe kommt (als ob das wichtig gewesen wäre - aber immerhin ...). Vor seinen Füßen sammelte sich schnell eine kleine Pfütze. Ursprungsort inspiziert - 2 cm klaffende Platzwunde. - Dinge, die die Welt nicht braucht, und schon gar nicht eine Mama mit drei hungrigen Kindern auf dem Nachhauseweg ... Eine ältere Frau, die vorbeikam und sehr hilfsbereit sein wollte, schlug vor, einen Krankenwagen zu rufen. Na ja, ich glaube, die hätten uns ausgelacht, und die Krankenkasse hätte uns einen Vogel gezeigt. Wir befanden uns nämlich nur wenige hundert Meter vom Krankenhaus entfernt. Und Raphael hatte noch genug Energie, laut zu brüllen und auf sämtliche Schuldige, die ihm einfielen, und auch ganz Unschuldige, die ungerechterweise sein Leiden nicht teilen mussten, zu schimpfen wie ein Rohrspatz. Zum allergrößten Glück im Unglück waren wir mit der Tante der Kinder unterwegs. Sonst hätte ich schon ein Problem gehabt mit drei Kindern und Wagen. Aber so konnte ich Händchen halten und Wunde bedecken und mit dem kleinen Bruchpiloten losmarschieren. Der Pförtner des Krankenhauses erkannte die Situation mit einem Blick und wies uns gleich den Weg in die Notaufnahme zum Chirurgen. Woraufhin Raphael brüllte, er wolle keinen Chirurgen sehen, und überhaupt - "Mein schöner Kopf, der war doch teuer!" (Ja schon, vor allem für mich ... :-D). Auf der Liege in der Notaufnahme beruhigte er sich dann und war sogar so schlau, sich an seine Vorkenntnisse zu erinnern und dem Arzt von sich aus die nötigen Informationen zu geben. Als der Arzt fragte, ob es eine Plastikmülltonne gewesen sei, erklärte er ganz pragmatisch: "Ja, Plaste. Wenn die aus Metall gewesen wäre - na, da hätt's erst richtig gespritzt!" Ich glaube, solche Kinder können einem auch manchmal einen langweiligen Notdienst versüßen. ;-) Die Wunde wurde geklebt und alles war wieder gut. Also schnell heim zum Abendbrot und ab ins Bett. Solche Erlebnisse fördern natürlich mütterlicherseits nicht gerade die kreative Motivation für den Abend. ;-)
Ich hoffe, sie kommt bald wieder ...
Demnächst gibts aber erstmal schöne Bilder von einem erholsamen Frauenwochenende. Gut, dass ich Energie sammeln konnte, bevor der Alltag mit hoffentlich auch in Zukunft nicht alltäglichen Herausforderungen kam. :-)

Edit: Heute gleich noch ein Spruch zum Thema hinterher:
Raphael hat als oberstes Schutzpflaster eins mit rosa Elefanten bekommen, die skaten, Fahrrad fahren, Tennis spielen und ähnliches. Seine Frage dazu: "Warum hab ich denn das gekriegt? Etwa weil so viele Unfallquellen drauf vorkommen, oder was?" :-D

Donnerstag, 20. September 2012

Mal wieder zu Hause

Sagte ich im letzten Post, ich würde demnächst nähen, vielleicht sogar ganz viel? Tja, das war, bevor ich im Garten kiloweise Bohnen geerntet habe. Und wenn das Kleine schon mal Einzelkindstatus genießen darf, will es natürlich was davon haben. Mama lässt sich ja auch all zu gern zum ausgiebigen Kuscheln, Bücher gucken, Singen und Tanzen, auf dem Teppich toben ... verführen. ;-) Und dann ist die fast kinderfreie Zeit auch schon wieder vorbei. Einerseits schön, die beiden "großen" Schätze wieder zu haben, andererseits ... (Ich glaube, jede Mama weiß, was ich meine. ;-) ).

Und dann kommt ganz viel Wäsche, und dann erwischt uns ein Virus und verursacht noch mehr Wäsche, und dann ... Genäht habe ich jedenfalls seit dem letzten Post nicht.
Aber ich will mich trotzdem mal wieder melden. Ich hab sogar noch ein paar Bilder, die ich sowieso schon seit fast zwei Wochen gern zeigen wollte. Was von draußen dieses Mal.

Eine Familienfeier lockte uns mal wieder in meine alte Heimat, die Oberlausitz. Nach der Partynacht, die so lang nicht ausfiel mit den Kindern ;-), hatten wir sogar noch Energie für einen Sonntagsspaziergang an einem dieser perfekten Frühherbsttage, an denen die Sonne noch sommerlich warm scheint, aber schon mit diesem ganz speziellen klaren Herbstlicht.

Es geht durch den Wald. Kühlender Schatten und blitzendes Sonnenlicht, das uns immer wieder durchs Blätterdach zuzwinkert.

Aber auch am Boden gibts Interessantes zu entdecken. Dieses Foto wurde von Raphael gefordert. Wenn es um starke Maschinen geht, ist er begeistert, ob nun live oder nur in Form von Spuren im Schlamm.

Waltzing Mathilda ... :-)

Dann lassen wir den Wald hinter uns und können die Aussicht genießen. Irgendwo da unten schlummert die Kindheit. Nein, eigentlich nicht nur da. Überall hier. Macht irgendwie ein bisschen wehmütig. Meine Güte, sooo alt bin ich doch noch gar nicht. Und alles hat seine Zeit ... ;-)

Die sind das Ziel, vor allem für die Kinder. Die Faszination ist seit meiner Kindheit ungebrochen. Als die ersten 3 Windräder gebaut wurden, konnten wir die Fortschritte aus der Ferne vom heimischen Fenster aus verfolgen. Gut, ich war Teenie und betrachtete das Ganze mit eher distanziertem Interesse. Aber mein jüngster Bruder, damals 3 oder 4 Jahre alt, kannte kein anderes Thema mehr. Und seine ersten erkennbaren Malereien zeigten ausnahmslos orangefarbene Sonnenuntergänge, vor denen sich schwarz die Silhouetten der Windräder abzeichneten. Lang ists her ... Heute fotografiert er sie nur noch. :-)

Ach übrigens - guckt doch mal, wer da läuft! Auf unebenem Grund brauchts noch den Halt von Opas starker Hand. Drinnen wagen die kleinen Beinchen auch schon ein paar selbständige Schrittchen. (Inzwischen, keine zwei Wochen später, ist Emilia meistens auf zwei Beinen unterwegs, auch ganz ohne Hilfe.)

Kleines Päuschen vor riesiger Kulisse.

Faszination Technik.


  So spannend die technischen Meisterwerke auch sind, mich haut eher die Aussicht um - immer wieder.


Aber nicht nur die großen Dinge sind bemerkenswert. Auch die vergleichsweise winzige Welt am Boden erzählt ihre eigenen Geschichten. Da ignoriert eine tapfere kleine Maiblume hartnäckig den nahenden Herbst und zeigt ihm ihre sehr zart ausgefallene Sonnenblüte, während sich schon die ersten Eicheln ein Winterbett im Gras suchen und davon träumen, sich vielleicht eines Tages als Bäumchen wieder der Sonne entgegenzustrecken.

 Himmelweit ...

Müde Beinchen auf dem Weg nach Hause (zur Oma, die für den Inhaber der langen Beine sicher auch Kaffee hat ;-) ).


Letzter Blick ins Tal.

 Ein guter Platz zum Ausruhen.

Hach, immer wenn ich wieder da bin, klopft das Herz des Dorfkindes in mir ganz laut und will hierher zurück - wo man nur ein paar Schritte machen muss und im Wald ist, wo es Felder gibt und Wiesen, über die man rennen kann, einfach so, wo die Luft so ganz anders ist als in der Stadt und ganz viele schöne Plätze einfach niemandem gehören oder allen (so fühlt es sich jedenfalls an). Genau das wünsche ich mir jedenfalls für meine Kinder. Ich sehe doch, wie sie es genießen, diese ganz andere Welt zu entdecken. Platz wäre da für uns. Das Problem ist nur, dass man dort fast nicht mehr leben kann, gerade mit Kindern. Es gibt da einfach nichts mehr, was man braucht, um den Familienalltag einigermaßen stressfrei zu organisieren. Zur Arbeit wäre es weit, die Verkehrssituation ist so, dass die Fahrt lang dauern würde. Alles Zeit, die der Familie dann fehlt. Und eine ordentliche Internetanbindung, die das Arbeiten von Zuhause ermöglichen würde, heute geht ja vieles - leider Fehlanzeige. Schon die Mittelschule in der benachbarten Kleinstadt ist wegen 3 Schülern zu wenig geschlossen worden und wird aus zivilem Ungehorsam von den betroffenen Schülern, deren Eltern und 2 engagierten Lehrern am Leben erhalten. Die ganze Gegend stirbt buchstäblich aus. Und das macht mich traurig.
Mensch, dabei ist es da so schön! Genau da sollten ganz viele Kinder leben! Da läuft doch irgendwas schief. Irgendetwas müsste doch da zu machen sein. Warum nimmt man das so einfach hin? Was könnte man tun?
Manchmal fragt man sich schon, auf was für einer verkehrten Welt wir leben ...

Montag, 10. September 2012

Dieses war der erste ...

... Versuch. :-)

Eine Shelly für mich. (Im Hintergrund noch die Dokumentation des Schaffensprozesses - Steckdosenleiste für die Nähmaschine und die Schneidematte an der Wand. :-D )

Nachdem ich sie nun schon seit einiger Zeit überall in der Welt der nähenden Bloggerdamen bewundert hatte, musste ich es endlich mal selbst ausprobieren. Zum Glück gibts ja gerade noch ein paar spätsommerliche Tage, um die Shelly auszuführen. Denn ich wollte ja unbedingt erstmal den weiten Ausschnitt nähen, bevor ich mich dann noch am Schalkragen versuche.
Damit habe ich auch schon erfolgreich ein Stück des "Meins"-Stapels vom Stoffmarkt abgebaut und in den Kleiderschrank transferiert. Statt "echtem" Bündchen habe ich Streifenjersey verarbeitet. Ich finde ja, dass Körperteile, von denen schon von Natur aus genug da ist, nicht noch extra betont werden müssen. Deswegen wurde der unten angesetzte Streifen auf Körpermaß zugeschnitten statt als engeres Bündchen. ;-)
Ich finde meinen Versuch Nr. 1 hübsch und durchaus tragbar. Trotzdem sind ein paar Verbesserungen beim nächsten Mal fällig. Am Oberkörper kann es dann wohl doch Größe S werden, da sitzts jetzt ein bisschen reichlich. Für den Rest gehe ich dann eben elegant zur M über. ;-) Bei den Ärmeln habe ich das Gefühl, der Schnitt ist nicht optimal ausgeformt. Das liegt sicher daran, dass die Ärmel im Bruch zugeschnitten werden und die Armausschnitte für vorn und hinten gleich sind, also nicht ganz körpergerecht. Aber na ja, dafür ist es ein günstiges e-book. Ich könnte es jedenfalls nicht besser. Und da man sehr selten ganz still steht, so dass ein Betrachter den Sitz der Kleidung bis ins Detail begutachten könnte, kann man darüber wohl hinwegsehen. Ich freu mich schon auf weitere Versuche. Vielleicht sogar noch diese Woche, denn bis Donnerstag darf ich mal wieder ausprobieren, wie es war, nur ein Kind zu haben - die beiden "Großen" machen Urlaub bei Oma und Opa und haben da hoffentlich gaaanz viel Spaß! Hach, komisch isses schon ... ;-)

Sonntag, 2. September 2012

Blumenmädchen

Letztes Wochenende kontaktierten uns Freunde, die wir schon eine Weile nicht gesehen hatten. Der Sohn wollte heiraten und man kannte kein kleines süßes Mädchen zum Blumen streuen! Man erinnerte sich, dass wir doch so ein Exemplar zu Hause haben. :-) So wurde Mathilda für diese verantwortungsvolle Aufgabe engagiert und sollte mit Oma und Opa zur Hochzeit gehen (weil wir mit Raphael schon zur Einschulung seines Kumpels eingeladen waren). Innerhalb einer Woche musste die junge Dame der Würde des Auftrags entsprechend ausgestattet werden. Nähen war nicht drin, da in der Woche auch noch zwei von drei Kindern krank wurden. :-p Aber zum Glück hatte es gerade von den anderen Großeltern ein passendes Kleid zum Geburtstag gegeben. Also fehlten nur noch ein paar passende rosa Accessoires und ein Paar feine Schühchen. Die Sachen wurden eiskalt gekauft. Nichts Selbstgemachtes dieses Mal. ;-)

Ich finde unser Blumenmädchen aber sooo süß, dass es sich hier trotzdem zeigen darf. Es war natürlich ganz besonders stolz auf sein schickes Outfit und die wichtige Aufgabe, die es übernehmen durfte.



Und weil Katha, die so nett war, mein Blog unter ihren Lieblingsblogs vorzustellen, so gern die Sprüche unserer Kinder liest, gibts gleich zwei ganz aktuelle von Mathilda:
Am Abend nach der Hochzeit erzählte sie uns: "Wir waren in einer Kirche, da war der Jesus angekreuzt!" :-)
Gleich danach bekam ich einen dicken Schmatzer zum "Gute Nacht" sagen. Das kommentierte sie mit: "Weißte Mama, kein Wunder, dass ich so laut knutsche. Ich hab nämlich auch die Nase zu." (Die beiden Geschwister sind gerade erkältet.) :-D