Mittwoch, 13. Dezember 2017

Glitzer soll ja helfen ... MMM

Man sagt heutzutage, ein bisschen Glitzer würde so einiges gegen die Widrigkeiten des Lebens tun, insbesondere in Verbindung mit Einhörnern. Ich hoffe ja sehr, dass man letztere nicht wirklich braucht. Das wär mir dann doch zu blöd. Aber so ein bisschen Glitzer ... warum nicht?

Ich durfte vor einigen Wochen ein Designbeispiel fürs Schaufenster im Landfee-Lädchen in Pirna nähen. Die Stoffauswahl lief per Foto - jede der auserwählten Näherinnen warf für die Stoffe, die sie interessierten, ihre Ideen in die Runde. Eine bekam dann jeweils den Zuschlag. So landete bei mir ein silbern glitzernder French Terry in einem hübschen Jeansblau und musste eine Jacke für mich werden. Das war durchaus eine Herausforderung, aber das mag ich ja gerade an solchen Probenähereien - Stoffe zu vernähen, die ich sonst vielleicht nicht ausgesucht hätte, zu Sachen, die ich bei näherer Betrachtung daraus wahrscheinlich nicht gemacht hätte. Passen muss es am Ende natürlich trotzdem - zu mir und an mich. :-)


Der French Terry (den ich bisher nur in Form von eher festerem, fein gestricktem Sommersweat kannte), erwies sich als ziemlich locker gestrickt mit einer gröberen, frotteeartigen Rückseite. Daraus musste natürlich etwas weich Fallendes werden. Ideal wäre wahrscheinlich so ein vorn zipfeliger, schlichter Cardigan gewesen, oder ein lässiges Modell mit rund geschnittener Blende um den Saum. Hätte ich mir sehr gut vorstellen können, nur eben leider nicht an mir. Alles, was ohne Taillierung daherkommt, hebt nicht gerade meine vorteilhaftesten Seiten hervor ... Es hieß also, einen Schnitt zu finden, der aus weichen Strickstoffen genäht werden kann und trotzdem etwas Figur zeigt. Die Wahl fiel auf burda 6587 - einen Cardigan mit Taille und Schößchen.


Burda passt mir von den Proportionen her eigentlich immer recht gut, fällt aber oft reichlich aus. So auch hier wieder. Wobei, an gewissen hervorstehenden Körperteilen müsste es nicht weniger Stoff sein. ;-) An den Schultern dürfte die Jacke dagegen schon gern etwas schmaler sitzen. Ich habe Größe 40 genäht, hätte mich aber wohl auch gut an 38 wagen können. Zumal als Verschluss eigentlich eine eingenähte Schlinge vorgesehen ist, die ja noch einmal Weite dazugeben würde. Ich habe ein Knopfloch direkt in den Stoff gearbeitet. So gefiel mir die Passform besser.


Obwohl das weltverbessernde Glitzerteil nicht zu 100% perfekt sitzt, finde ich es gut tragbar. Gerade für anstehende Weihnachtsfeiern eignet es sich perfekt - ein bisschen Glamour zu einfachen Jeans und Shirts. So kann man dezent schick auftreten und sich trotzdem wohl fühlen. Durch die frotteeartige Rückseite wirkt das Jäckchen nämlich auch noch erstaunlich wärmend, ohne allzu dick aufzutragen.

Was das "Nähgefühl" angeht, würde ich einen derartigen Stoff in Zukunft nur noch zu Teilen mit möglichst wenigen Nähten verarbeiten. Dafür ist er wohl eigentlich auch gedacht. Dadurch, dass die Struktur locker ist und an der Rückseite relativ lose Schlaufen bildet, drücken sich bei dickeren Nähten leicht Fäden durch. (Bei mir zum Glück nur auf der Innenseite passiert.) Für die ganzen schlichten, modernen, lässigen Teile, die mir leider alle nicht stehen, ist es aber ein tolles Material, so mit integriertem Einhornzauber. :-D

Die Modelfotos sind, wie man sieht, nicht ganz aktuell. Dazu wäre es mir gerade ein bisschen kalt. Aber ich denke, das macht nix. Besser als dustere Wohnzimmerschnappschüsse ist das allemal. Fotografiert hat, wo er schon mal da war, mein "kleiner" Bruder, der das richtig gut macht, nicht nur mit mir: ART-ifact.

Und jetzt schicke ich mein Glitzerjäckchen noch zum MMM, seit langem mal wieder. Bin schon gespannt, mit welchen selbstgenähten Stücken sich die anderen Nähdamen den Winter verschönern ...

Montag, 11. Dezember 2017

Joy to the world ...

... trotz allem.


 Es ist mal wieder Weihnachtszeit, und unsere fing gleich turbulent an. Am 1. Advent steigerten sich die leichten Schmerzen im Knie, über die Kind 2 schon länger geklagt hatte ("Wirst wohl wachsen ..."), so weit, dass es beim Laufen Tränen gab. Da musste natürlich etwas unternommen werden. Also am Montag ab zur Kinderärztin. (Dass ich nebenher Zahnschmerzen hatte, konnte ich noch wegstecken. Erstmal das Kind, dann sehen wir weiter ...)

Das Kind wollte auch am Montagmorgen auf keinen Fall mit seiner Klasse ins Theater fahren, weil es sich den Weg nicht zutraute. Da musste schon wirklich etwas faul sein, immerhin, es drohte keine langweilige Schule, stattdessen würde es etwas richtig Schönes verpassen. Half leider nix, definitiv Kinderärztin. Die konnte bei aller Mühe nichts feststellen, Blutuntersuchung ergab ebenfalls nichts. Sie versprach also, uns einen Termin in der Kinderchirurgie des Krankenhauses zu besorgen, weil die sich da besser mit Kinderbeschwerden auskennen würden als die Radiologen im Ärztehaus.

Am Dienstag war die Kinderchirurgin nicht im Haus, es kam also auf einen neuen Versuch am Mittwoch an. Dafür blieb Kind 3 nun auch mit daheim - fiebriger Infekt. Nix für einen Schultag, aber durchaus nach Bespaßung verlangend. Wo wir schon mal Zeit hatten, haben wir eben Plätzchen gebacken und dekoriert. Das heißt, ich habe größtenteils die Mädels machen lassen und nur hier und da helfend eingegriffen. Geht mittlerweile ganz gut, hat was, fühlt sich gleich weniger stressig an. :-)

Mein Zahn weigerte sich leider hartnäckig, sich zu beruhigen, und ich kam nicht umhin, am Mittwoch morgen trotz dem erwarteten Anruf von der Ärztin zum Zahnarzt zu gehen. Gesagt, getan, Zahn reparieren lassen und ganz sehr hoffen, dass der Nerv sich dann auch wieder einkriegt. Wurzelbehandlung vor Weihnachten will weder ich noch der Zahnarzt ...
Schnell wieder ab nach Hause, der Anruf war schon gekommen - chirurgische Ambulanz ab 9.00 Uhr. Und es war schon kurz vor 9. Also gleich wieder los, in der irrigen Annahme, dass man ja wohl zu der Zeit, für die sich der Bofrost-Mann angekündigt hatte, wieder da wäre, in reichlich 2 Stunden sollte doch diese eine Untersuchung ... wie kann man blauäugig sein ...
Dezente Verwirrung bei der Anmeldung, weil alles telefonisch gelaufen war und wir keinerlei Papier dabei hatten. Ich glaube, manchmal ist die ungeliebte und unfreiwillige Privatversicherung der Kinder doch zu was gut. Damit geht dann offenbar noch einiges ...

Chirurgische Ambulanz - warten, malen, vorlesen, warten ... Untersuchung ... warten ... Röntgen ...warten, nichts. Heißt, das Kind braucht ein MRT. Da ist nun aber ohne stationäre Aufnahme nicht in absehbarer Zeit ranzukommen. Also ließen wir uns eben stationär aufnehmen. Wieder ein bisschen warten, zum xten Mal die gleichen Fragen beantworten, messen, wiegen, noch mal untersuchen, wieder Blutabnahme, ach, gleich noch einen Zugang fürs Kontrastmittel (schade, linker Arm, bissel blöd jetzt. Hätten wir das gewusst, hätten wir das Betäubungspflaster bei unserer Linkshänderin lieber rechts kleben lassen. Na ja, ist nun halt so, sie gewöhnt sich dran.) Aufklärung zum MRT, tausend Zettel unterschreiben. Dann endlich auf Station, eine Schwester  brachte uns aufs Zimmer und verschwand wieder. Das etwas fiebrige Jüngste, das notgedrungen mit musste und bis dahin vorbildlich brav war, wälzte sich nun am Boden und erklärte nachdrücklich, es müsse nun wirklich nach Hause. Ich erkundigte mich also vorsichtig, ob wir immer noch auf irgendwas warten und - nein, es war nur grad stressig, 3 Aufnahmen gleichzeitig. Wir durften nach 5 Stunden gehen, das jammernde Jüngste endlich mit Essen versorgen, schnell nen Kaffee trinken und Sachen für Kind 2 packen. Puuuh .... Zurück ins Krankenhaus, dem Kind Gesellschaft leisten. Zum Glück bekam es noch eine nette Zimmergenossin und war nicht so allein beim Abschied.

Den nächsten Tag verbrachten wir (Kind 2 und ich) wartend im Krankenhaus. (Kind 3 konnte zum Glück anderweitig untergebracht werden, Opa sei Dank!) MRT war recht schnell für Freitag morgen angesetzt worden, das große Mädel würde also noch eine Nacht im Krankenhaus verbringen müssen - mangelnde Begeisterung. Eine Ultraschalluntersuchung, die im Lauf des Tages stattfinden sollte, kam dann doch nicht. Die Bettnachbarin durfte gehen, unser Kind nicht - Tränen. Aber die liebe Stationsschwester meinte, sie hätte nach einer weiteren Entlassung "noch ein Mädchen übrig" :-). Das kam mit ins Zimmer und schon sah die Welt wenigstens ein klein wenig besser aus.

Am Freitag konnte Kind 3 zum Glück wieder in die Schule, musste aber hingebracht werden, da es sich weigerte, überhaupt zu gehen, wenn es die 100 Meter Schulweg allein bewältigen müsste ... Was soll's, machen wir auch noch. Die Zeit reicht dann ja gerade noch so knapp, um Kind 2 noch rechtzeitig vor dem Termin beim Anziehen zu helfen ... Im Krankenhaus wurde wieder seeehr lange gewartet. Zwischendurch fanden aber tatsächlich MRT und Ultraschall statt. Gegen 14.00 Uhr durften wir dann endlich nach Hause und wissen jetzt immerhin, was mit dem Bein nicht stimmt. Kleine Zysten und ein Erguss im Gelenk, eventuell doch auch eine Entzündung. Kann durch ein Trauma ausgelöst worden sein (auch wenn uns keins bewusst ist), kann auch rheumatisch sein. Letzteres wollen wir nicht hoffen, denn das würde chronische Probleme bedeuten. Jetzt heißt es nur, Schmerzmittel, Sportbefreiung und abwarten. Vielleicht ist ja zur Nachuntersuchung wieder alles gut.

Die Weihnachtszeit wollen wir trotzdem genießen und haben natürlich ein bisschen gemütlich dekoriert. Davon gibts jetzt noch ein paar Bilder für einen erfreulichen Abschluss. Und im nächsten Post gibts wieder was Genähtes, versprochen.