2 kleine Ärmchen um meinen Hals, ein fester Drücker und dazu zwei Wörtchen: "Mama piiieeeb!" Der erste Zweiwortsatz. Vielleicht nicht weltbewegend, aber herzerwärmend. Und wer weiß, was das kleine Wesen, das sich jetzt bei uns mit Liebe, Erfahrungen und täglich neuen Fähigkeiten volltankt, später noch mit dieser Welt anstellt ...
Nach dem ersten Geburtstag war es vorbei mit den monatlichen Neuigkeiten vom Junikäferchen. Irgendwann wird das ja auch langweilig, vor allem für all jene, die nicht die begeisterten Eltern sind. ;-)
Aber jetzt ist es mal wieder Zeit für ein Update. Junikäferchen ist fröhlich wie immer, weiß schon sehr gut Bescheid in seiner Welt und tut, was es kann, um den Großen nachzueifern. Tisch decken zum Beispiel.
Bisher kam Nr. 3 in Sachen verbaler Kommunikation nicht nach den Geschwistern. Die konnten in dem Alter (22 Monate) schon in vollständigen und für jeden verständlichen Sätzen sprechen. Aber macht ja nichts. Jedes hat seine Spezialitäten. Die Kommunikation klappt auch mit wenigen undeutlichen Worten und Zeichensprache, zumal Mama als Übersetzerin ja meistens greifbar ist. Und die Geschwister verstehen sich sowieso irgendwie, auch ohne Worte.
Momentan scheint die Sprache gerade aktuell zu sein im internen Entwicklungsplan. Täglich kommen neue Wörter dazu. Was interessant und brauchbar klingt, wird durch permanente Wiederholung geübt und auch behalten, und die Deutlichkeit nimmt zu. Ganz neu sind die ersten Kombinationsversuche. Da kommen amüsante Äußerungen zustande. Wenn man "Papa komm, der Tisch ist gedeckt und das Essen fertig." noch nicht kann, tut es auch ein nachdrückliches, aus vollem Hals gebrülltes "Papaaaa, Tella datsch!" (datsch = fertsch, Sächsisch für fertig :-D ). Schadet doch nicht, mit Dialekt aufzuwachsen, soll ja die gleichen Hirnstrukturen ausbilden wie Zweisprachigkeit. Beste Voraussetzungen also. :-)
"Fertsch" ist auch ein nützliches Wort für eine weitere "Baustelle" - die Windel loswerden. Emilia hat selber damit angefangen, wollte plötzlich ständig aufs Klo und hatte die Sache mit dem großen Geschäft schon richtig gut im Griff. Für zwei Wochen dachten wir, die Windel hätte bald ausgedient. Fast ein Jahr früher als bei den Geschwistern, wär ja toll.
Aber Emilia bekam wohl Angst vor der eigenen Courage. "Hilfe, ich werd groß!" oder so. Nachdem sie sich vor kurzem noch sehr selbstbewusst als "Dau" (Frau :-) ) bezeichnete, besteht sie momentan darauf, ein Baby zu sein, möchte ganz viel kuscheln, die Windel voll ausnutzen und betrachtet neidvoll die Schnuller der Babys, die sie sieht. Dabei wollte sie nie einen, als sie tatsächlich ein Baby war. :-) Einen Schnuller führen wir jetzt, wo fast alle Zähnchen da sind, natürlich nicht mehr ein. Aber so ein kleines Kuschelchen darf sie gern noch ein Weilchen sein. Und die Windel, na ja, ich versuche, sie davon zu überzeugen, dass die Sache mit dem Klo doch richtig super ist. Aber wenn sie noch etwas länger braucht, üben wir uns halt in Geduld und Windeln wechseln. ;-)
Das Käferchen wächst natürlich auch immer mal wieder ein Stückchen und kann dann praktischerweise neu benäht werden, wenn im Kleiderschrank was fehlt. Zu den Großen seines Alters wird's aber wohl nie gehören, ganz wie die Mama. :-) Momentan sind wir bei Kleidergröße 80 und Schuhgröße 21. Klein und handlich. Aber aufs Köpfchen kommts an, und daran fehlt's nicht. Auch auf dem Köpfchen tut sich was. Blonde Löckchen sprießen. Hinten geht sogar schon ein Spängchen rein, wenn die kleine Schwester unbedingt mal gestylt werden möchte wie die große. In Anbetracht dieser Entwicklungen besteht Anlass zur Hoffnung, dass auch vorn irgendwann Platz für rosa Glitzerdinger sein wird. ;-)
Also alles prima mit dem Junikäferchen. Und dass es sich ausgerechnet "Mama piiieeeb!" als ersten Satz ausgesucht hat, ist natürlich absolut perfekt. Ich dich auch, Süße! :-D
Och, wie lieb!!! Da hab ich ja gleich ein kleines Tränchen im Auge, wenn ich mir diese süße Liebesbezeugung vorstelle! Danke auch für den schönen Bericht, bei uns ist das alles schon reichlich lange her und ich hab immer das Gefühl, kinderentwicklungstechnisch im Hier und Jetzt zu leben, das meiste von früher ist vergessen und das, was kommt, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Zwei Teenie-Jungs? Niemals! ;-) Ganz liebe Grüße udn lasst den Sonntag gemütlich ausklingen! Regina
AntwortenLöschenDas hast du wieder toll geschrieben. Und ja, da hat sie sich wirklich einen schönen ersten Satz ausgesucht. Bald wird sie plappern wie ein Wasserfall :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Beate
Ach wie schön. So viel Herzlichkeit noch am Sonntag-abend, das ist einfach süß. LG Silvi
AntwortenLöschenWieder mal wunderbar geschrieben. Aber winzig ist sie wirklich, da hat meine sie fast eingeholt und die ist ja auch nicht groß, oder dick.
AntwortenLöschenLG
Kerstin
Ooooch. Das war aber schön zu lesen!
AntwortenLöschenUnser Großer hat auch vor ner Weile damit angefangen, uns zu sagen, dass er uns ganz doll liebhat. Ach bei solchen Äußerungen geht einem das Herz über...!
Und grinsen musste ich über deine Anmerkung zu Dialekt und Gehirnleistung, sehr interessant. Werd ich meinem Mann mal bei Gelegenheit stecken, wenn er wieder Angst hat, dass unsere Kinder sächsisch lernen ;)
Liebe Grüße!