Samstag, 25. Januar 2014

Püppchen warm verpackt

In letzter Zeit hatte ich meine arme Nähmaschine zugunsten der Stricknadeln ziemlich vernachlässigt. Jetzt hat sie mich wieder. Es bestand aber auch wirklich dringender Handlungsbedarf.

Zu Weihnachten zog bei uns ein neues Familienmitglied ein - Emilias Puppenkind. Nicht jede Puppe kann sich mit Fug und Recht so nennen. Diese schon. Sie bekam, kaum aus der Verpackung befreit, den Namen "Lina" von ihrer "Mama" (obwohl sie offiziell als der "Kleine Bruder" verkauft wird, allerdings anatomisch nicht festgelegt ;-) ). Seitdem muss sie überall dabei sein. Sie schläft und isst mit, muss mit raus, zum Musikgarten, zum Einkaufen ...
Dieses bewegte Leben zeichnete sich schon deutlich auf dem mitgelieferten Strampelanzug ab. Erstmal musste der sein, denn der Weihnachtswunsch hatte gelautet "eine Schafpüppi wie die Tilda hat" - also ein Exemplar eines bekannten Spielzeugherstellers mit Schäfchen auf dem Anzug. Wie alle Eltern wissen, können solche Details unheimlich wichtig sein und bei Nichtbeachtung große Enttäuschung auslösen. Also blieb das Puppenkind erstmal, wie es gekommen war. Mit der Zeit stieg die Bereitschaft das Baby umzukleiden proportional zum Verschmutzungsgrad. ;-)

Jetzt war die Zeit reif für ein neues Outfit. Alles genäht nach dem Freebook von Klimperklein:

Erstmal Shirt und Hose. Das Shirt sitzt ziemlich figurnah und die Hose rutschte andauernd vom Puppenpopo. Irgendwie hatte ich mir eingebildet, das Püppchen wäre kleiner, als es wirklich ist, und müsste den Originalmaßen des Klimperklein-Schnitts entsprechen. Tja, dem war nicht so. Vorher messen hat eben doch was für sich. ;-) Na, macht nichts. Der Jersey ist dehnbar und die Hose, zunächst mit Gummizug, ließ sich durch ein Bauchbündchen retten.

Dann habe ich aber doch mal ein bisschen gemessen und gerechnet, bevor es ans Zuschneiden der gedoppelten Jacke ging:
Mit Zipfelkapuze und Krempelärmeln, komplett gefüttert zum Wenden, wenn der Frühling kommt und nach einer Blümchenjacke verlangt.

Nach dem auf 120% vergrößerten Schnitt passt das Jäckchen der 39cm großen Lina perfekt:
Und eine zweite, ebenfalls vergrößerte Hose gab es auch noch, damit das Kleine nicht frieren musste, während die erste angepasst wurde.

Hach, ich finds süß! Jetzt sieht das Puppenkind richtig überzeugend aus als ernstzunehmendes Baby. :-) Und ich kann es viel besser mit ansehen, wenn das Kleine an die frische Luft muss. Ich weiß, es ist NUR eine Puppe. Aber irgendwie frierts mich, wenn ich sie in ihrem dünnen Anzug sehe, die Ärmel ständig bis zum Ellenbogen hochgerutscht, und das bei frostigen Temperaturen ... :-)

Das Nähen der Minisächelchen hat großen Spaß gemacht. Ich habe schon lauter Ideen, was man noch alles machen könnte. Mal sehen, was das Zeitkonto dazu sagt. Was das Material angeht, herrscht kein Mangel, denn für die winzigen Kleidungsstücke kann man prima Reste verwerten. Es bleiben ja oft Stücke übrig, aus denen eigentlich nichts Sinnvolles mehr werden kann, die aber gefühlt zu groß sind, um sie guten Gewissens wegwerfen zu können. Die kleinen Puppenschnittteile passen auch noch auf die unförmigen Abschnitte, die zwischen größeren Teilen entstehen. Bei Bündchen bleiben ebenfalls oft Stücke übrig, die sonst für nichts zu gebrauchen sind. Puppensachen zu nähen ist also definitiv gut für den nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen im Stoffregal. :-)

10 Kommentare:

  1. Das sind ja ganz tolle Sachen geworden! Bei uns sollen irgendwann demnächst auch Puppensachen samt Puppe einziehen. Noch habe ich aber kein überzeugendes Exemplar gefunden. Muss gleich mal nach Babypuppe und Schaf googlen ;)

    Liebe Grüße!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich fand es auch nicht einfach, eine "richtige" Babypuppe zu finden, die einfach nichts macht und der Phantasie freien Lauf lässt. Wir haben einmal "My first Annabell", die hat keine Klimperaugen, und eben den Bruder dazu, der kann die Augen zuklappen. Es gibt ja auch süße Stoffpuppen, aber so eine wollte die Puppenmama eben nicht. Hat sie schon und schaut sie kaum an.

      Löschen
    2. Ja genau so eine suche ich- ohne irgendwelchen Schnickschnack, die eben "nur" Puppe ist! Sie wird definitiv auf die Geburtstagsliste wandern- vielen Dank!

      Löschen
  2. Die JACKE!!! Wundervoll! Auch die anderen Puppensachen sind echt süß. Ich habe die Sachen auch schon genäht und die recht enge Passform bemerkt.
    Ja mit der lieben Zeit ist das irgendwie überall das Gleiche! Und danke für deinen Tip, den Rock zu verlängern, da bin ich ja im Leben nicht drauf gekommen und es ist sooo einfach! So werd ichs machen, die große Tochter (gleichen Namens wie deine kleine) ist wie du es beschriebst eher in die Größe geschossen als in die Breite!
    Liebe Grüße!

    AntwortenLöschen
  3. Ach wie süüüüüß, ich könnte sowas auch mal probieren, Sarahs Puppenfamilie (Sie hat mittlerweile Drinllinge ;-) ) könnte auch mal wieder frisce Sachen haben.)
    LG Elisabeth

    AntwortenLöschen
  4. Sehr niedlich. Ich hab halt kein Mädel mehr zum benähen. Naja und Willimann hats nicht so mit den Puppen.
    LG Silvi

    AntwortenLöschen
  5. Sehr süß!! Celinas Puppen sind grundsätzlich so, wie der Hersteller sie schuf ;-) Da kann es noch so kalt, die kommen im Adamskostüm in den Puppenwagen..

    AntwortenLöschen
  6. Ein süßes Outfit. Ich nähe ja jetzt auch gerne Puppensachen, obwohl die ja zeitlich genauso lange dauern, wie die großen.
    LG
    Kerstin

    AntwortenLöschen
  7. Sie sind echt schön geworden die Klamöttchen fürs neue Familienmitglied!!! und dich kann das so gut verstehen, wenn das Puppenkindunpassend angezogen ist.Mir ging es ähnlich. Puppen anziehen macht großen Spaß.geniße es, denn die Puppenspielzeit der Mädchen wir immer kürzer, so mein Eindruck.VG kaze

    AntwortenLöschen
  8. Ich kann die Puppen von Götz empfehlen, die sind super und können *Trommelwirbel* nix außer klimpern mit den Äuglein!
    ANsonsten: SUper tolle Kleidung für die Püppi, da bin ich ganz neidisch!

    AntwortenLöschen