Samstag, 8. März 2014

Kunst am Vormittag

Das hatte ich seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gemacht: Die teuren Künstlerstifte (die ich mir als Studentin vom Munde abgespart hatte) hervorgekramt und gezeichnet, einfach um der Freude am Tun willen. Früher, im Vor-Mama-Leben, kam das oft vor. Jetzt brauche ich dafür einen Termin. Den hatte ich mir zum Geburtstag gewünscht, in Form eines Kurses an der Volkshochschule. Ich hatte mich für "Malen und Zeichnen am Vormittag" entschieden - zu meinem großen Glück. Denn wie ich nebenbei erfuhr, hat man bei allen anderen Kunst-Kursen Schwierigkeiten, einen der begehrten Plätze zu ergattern. Da haben die unverhofften freien Vormittage sich schon sehr vorteilhaft ausgewirkt.

Am Donnerstag traf sich die kleine Runde der Kunstbeflissenen, die nicht nur abends Zeit haben, zum ersten Mal unter der Leitung von Gerd Küchler. Eine bunt gemischte Gruppe von 6 Damen, eine davon Brasilianerin (die kaum Deutsch spricht, weswegen so ganz nebenbei auch gleich noch mein Englisch als Übersetzerin aufpoliert wird), eine Zeichnerin des Landesamtes für Archäologie (sehr spannender Beruf) und mehrere bekennende Nicht-Künstlerinnen. Obwohl mindestens die Hälfte der Anwesenden überzeugt war, eigentlich gar nicht zeichnen zu können, nahm am Ende jede etwas mit Hause, das doch überraschend künstlerisch wirkte. Man muss ja nicht gleich mit fotorealistischen Portraits anfangen. ;-)

Beim ersten Herantasten an das künstlerische Schaffen ging es darum, ein Gefühl für Linien, Flächen und das Zusammenspiel von Farben zu entwickeln. Richtig und Falsch gab es nicht. Also wurden ganz nach Lust und Laune Linien übers Blatt geschwungen und die Zwischenräume mit Farben gefüllt, jeder mit dem Material, wonach ihm war oder was sich gerade anbot. Gut, dass ich vorsichtshalber mal alles eingepackt hatte, was noch so in den Schubladen lag.

Das tat so gut! Einfach drauflos zu malen, ohne dass jemand zwischendurch etwas komplett anderes von einem will. Dabei zuzusehen, was aus dem Bild (oder so ähnlich) wird, wie es fast ein Eigenleben entwickelt, dem man einfach folgt. Irgendwie auch ein bisschen meditativ, einfach immer weiter zu machen, Fläche um Fläche, immer das Gleiche und immer ein Stück näher zum großen Ganzen.
Ein museumsreifes Kunstwerk ist es sicher nicht, aber ich mag es:


Und ich freue mich schon aufs nächste Mal. Hoffentlich klappts auch mit meinem nächsten Termin für die Kunst. Denn die Mädels waren kaum eine Woche im Kindergarten, da husten und schnupfen sie schon wieder und hängen als matte, aber ordentlich heiße Glühwürmchen auf dem Sofa. Irgendwie müssen die gesammelten Krankheitsbiester dieses Winters doch endlich totzukriegen sein ...

2 Kommentare:

  1. Hübsch- die Farbzusammenstellung gefällt mir gut.

    So eine Linienübung haben wir bei uns damals im Kunstunterricht auch gemacht, hach ja...damals... schon so lang her... ;)

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  2. Schick geworden!
    Die Grundidee klingt recht einfach, dass möchte ich auch gern mal probieren. Mein Bild wird aber sicher nicht so schön wie deins.
    Ich mag die Farbzusammenstellung!

    LG Mira
    und gute Besserung für die Kleinen, wir quälen uns auch grad wieder

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