Donnerstag, 4. Dezember 2014

Eine Bluse zieht um

... aus dem Schrank der Mutter in den der Tochter, mit Umweg über die Nähmaschine.


So wohnte sie in meinem Schrank. Günstig gekauft kurz nach der letzten Schwangerschaft für die Zeit, in der der Körper sich noch nicht so recht für eine definierte Form entscheiden kann. Die geht ja irgendwann vorbei, und seitdem wurde die Bluse nicht mehr getragen. Sie hing also unmotiviert zwischen anderen Kleidern herum. Karos, Knopfleiste und Biesen in der Passe fand ich ja irgendwie immer noch ganz nett. Aber eben nicht so. Und nicht an mir.

Doch wozu hat man Töchter? Noch dazu welche, die derzeit morgens einen Trotzanfall allererster Güte bekommen, wenn sie in einer Hose das Haus verlassen sollen ... Da werden Mädchenkleider gebraucht, je mehr, desto besser. Und hier kommt die Bluse wieder ins Spiel:


Sie wurde aus dem Schrankschlummer gerissen, radikal an den Seiten aufgeschnitten und ihrer Ärmel beraubt. In die richtige Form für ein Kinderkleid geschnitten, ein Ärmel lieferte Schrägband zur Versäuberung der neuen Armausschnitte, die Seitennähte wurden geschlossen, die Enden der Seitennähte flachgesteppt (da der Saum ja schon vorhanden war) - und fertig. Schon war die Bluse ein Kleid. Und weil das noch ein bisschen fad und altbacken wirkte, wurde noch ein Jeansherz appliziert, das gern ein bisschen ausfransen darf. Darauf musste noch DAS I-Tüpfelchen für kleine Damen - Glitzersteinchen (mit Applikator angebracht). Damit fängt ein ganz neues Leben für die ungeliebte Bluse an. Jetzt darf sie wieder raus und nimmt mir wohl die Radikalkur nicht mehr übel.
Das Blusenkleid landete heute gleich mal (symbolisch) in Töchterchens Adventskalender. Mehrere Fliegen mit einer Klappe und so ... ;-)


Das neue Stück sitzt tragbar, wird aber durchaus noch ein ganzes Weilchen passen. Ein perfektes Teil für den Kindergarten, hat fast kein Geld und nur wenig Zeit gekostet, und vor allem ist es eben ein KLEID.
:-)

Die Dame findet sich sehr fein, deswegen wurde sie auch gleich ganz lustig und posierte mit Begeisterung für ein paar Modelfotos. :-)


Das war doch mal ein schönes Upcycling-Projekt. Ich glaube, ich gehe meinen Schrank gleich noch mal durch, das macht Spaß ...

Geht auch gleich noch zu den Meitlisache.

10 Kommentare:

  1. Umwerfend. Ein ganz tolles Kleid.
    LG Silvi

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  2. Sehr genial. Sieht toll aus!
    Was zieht ihr an, wenn ihr rausgeht? Bleibt es da bei der Strumpfhose oder kommt das noch was drüber?
    LG Jana

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    1. Wenn es richtig kalt ist, kommt noch ne warme Leggins drüber. Außerdem hat das Kind hohe Stiefel. :-)

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    2. Warme Leggings? Woraus machst du die?

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    3. Die kaufe ich. ;-) Ich schaffs nicht, alle Klamotten komplett selber zu nähen. Also konzentriere ich mich meistens auf die Sachen, die mir auch Spaß machen, weil sie etwas Gestaltungsspielraum bieten. Man kann solche Leggins aber zum Beispiel aus Sweat nähen.

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  3. Der Umweg hat sich definitiv gelohnt! Die Karos passen wunderbar zum Stil des neuen Kleidchens und in die Weihnachtszeit. ...mein Kleid vom Treffen hat nach wie vor nur sechs Abnäher. Weihnachtskleider kann ja jede, wir haben dann Nachweihnachtskleider, gelle?
    Viele Grüße,
    Malou

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  4. Viel besser als vorher! Echt toll was du daraus gemacht hast! Meine Grosse fühlt sich auch nicht in Jeans wohl, dann lieber Leggins und Kleid. Liebe Grüße!

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  5. Das recycling hat sich wirlich gelohnt, ein sehr schickes Kleid und gleich noch passend in weihnachtlichem rot.

    Liebe Grüße

    Beate

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  6. Finde auch sensationell, was Du aus der Bluse gemacht hast. Hut ab, ich habe oft noch viel zu viel Respekt vor den gekauften Sachen.
    LG
    Kerstin

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