Mittwoch, 31. Dezember 2014

Girls' Day

Und noch ein Post über unsere gemütlichen Nachweihnachtstage. Obwohl, so gemütlich waren sie nicht (für) alle. Am Samstag erwischte das große Tochterkind (armes Pechvögelchen, das wegen Krankheit dieses Jahr schon den Weihnachtsmarkt verpassen musste) ein böses Virus, das man nicht mit Plätzchen, Schokolade & Co. füttern sollte. Der geplante Großelternbesuch am Sonntag fiel für uns beide also leider aus. Traurig fürs Kind, doch so ein Mama-Tochter-Nachmittag ganz in Ruhe hat trotz allem einiges für sich. Da das Mädel zwar noch mächtig blass um die Nase, aber ansonsten wieder recht munter war, konnten wir uns ein paar Dinge vornehmen, die wir schon lange mal gemeinsam machen wollten.

Ganz oben auf Töchterchens Liste steht immer wieder das Nähen. Und es hatte ja auch noch seinen Stoff aus dem Ostseeurlaub, der schon fest für ein Kissen vorgesehen war. Den Stoff in einen Kissenbezug zu verwandeln sollte also unsere erste gemeinsame Tat für den Nachmittag werden. Diese Aufgabe nahm tatsächlich den größten Teil davon in Anspruch, denn natürlich wollte die kleine Nachwuchsnäherin ausgiebig am Entstehungsprozess beteiligt werden. Sie nahm also für ein paar Schnitte auch den Rollschneider in die Hand, das Bügelbrett wurde ganz niedrig gestellt, die Nähmaschine auf langsamen Betrieb ohne Fußpedal, und so werkelten wir gemeinsam. Es ist natürlich ungleich anstrengender, aufzupassen, zu helfen und zu lenken, als es einfach selbst zu machen. (So ähnlich muss sich wohl mein Fahrlehrer gefühlt haben. :-D) Aber wenn ich die kleinen Hände sehe, wie sie vorsichtig den Stoff führen, und das kleine Gesicht voller eifriger Konzentration, dann fließt das Herz direkt über. Und das tut es immer wieder, wenn das so groooße kleine Mädchen stolz mit seinem Kissen überall hingeht und jedem zeigt: "Das hab ICH genäht!".


Da es ein 40x40-Kissenbezug werden sollte, diese Fläche jedoch aus keinem der Stoffe komplett herauszuholen war, haben wir uns für eine Art ganz rudimentäres Patchworkmuster entschieden. Für den Anfang reicht das so. :-)


Für die Rückseite wurden die Vorräte im Regal gesichtet, wo sich ein paar perfekt passende Pünktchen fanden. Die sichtliche Liebe zum Kissen ist nicht gestellt. Schön, dass mein Mädchen schon erfahren kann, wie gut es tut, etwas selbst herzustellen, was man so wunderschön findet und auch tatsächlich so richtig in echt benutzen kann. Wie gekauft, nur viel besser. :-)

Als Punkt 1 erledigt war, kam die nächste lang verschobene Aufgabe dran: Der kleine Scherenanhänger, auch ein Urlaubsmitbringsel aus dem Nählädchen, musste endlich ein nutzbares Schmuckstück werden. Mit ein paar Glitzerperlen, Strasssteinchen und Blümchen nebst Schmuckbastelzubehör aus den Vorräten wurde daraus ein schicker Anhänger für Rucksack, Tasche oder ähnliches. Egal, wohin die Minischere mit muss, das Ganze ist jetzt so groß, dass sie nicht Gefahr läuft, sofort verloren zu gehen. Und es ist eben Glitzer dran. Das ist schon wichtig. Vielleicht gibt's auch davon noch ein Foto, wenn das Kind mir verrät, wo es seinen Schatz versteckt hat. ;-)

Und daaaann, aller guten Dinge sind 3, brauchte das Töchterchen noch unbedingt endlich ein kuscheliges Kleid aus dem Pinguinfleece, den es mal von einer Freundin geschenkt bekam, die ihn für ihre Jungs nicht brauchen konnte. Das hab ich dann aber doch lieber selbst genäht, denn dafür kam mein Weihnachtsgeschenk zum Einsatz: endlich die ersehnte Overlockmaschine. Ich habe mich für ein günstiges, zuverlässiges Arbeitstier ohne Raffinessen entschieden (W6 N454D), das ich auch schon live testen durfte und von dem ich bisher nichts Schlechtes gehört hatte. Eine gute Entscheidung. Die Handhabung ist problemlos, das Maschinchen macht, was es soll, nämlich perfekte Overlocknähte, und ich bin glücklich und freue mit schon auf die Zeit, wenn der Weihnachtsbaum meinen Nähtisch wieder geräumt hat. Ein paar Teststücke kann man auch mal auf dem Esstisch nähen, wie eben eine ganz schlichte Amelie (Farbenmix), zu Übungszwecken einfach an allen Säumen mit Overlocknähten eingefasst. Geht wunderbar. An rundgeschlossenen Nähten muss ich bis zur absoluten Perfektion noch etwas üben, aber das wird schon. Mathildakind kann sich jedenfalls jetzt, wo der Winter da ist, in ein durchaus akzeptables Kuschelkleid hüllen:


Auf dem Bild sieht es aus, als würde es an den Ärmeln abstehen und sich unten rollen. Das macht es eigentlich gar nicht, oder kaum. Wie gesagt, nicht perfekt, aber für den Alltag in Ordnung.

Neben dem ersten größeren Overlockstück zeigt das Foto einen noch viel wichtigeren Meilenstein: die erste Zahnlücke! Locker war das Milchzähnchen schon, aber dass es sich so schnell verabschiedet hat, überrascht uns doch. Der leckere knackige Apfel nach all der Weihnachtsschokolade hat's vollbracht. :-) Ein weiterer Grund für unbändigen Stolz. Was könnte einen größer machen als so eine völlig legitimerweise erworbene Lücke im Gebiss! :-D

Die Statistik sagt damit: innerhalb der Familie wurden dieses Jahr schon 6 Milchzähne verloren, zwei davon jeweils zum ersten Mal. Allzu viel Vorsprung hat der große Bruder nicht. Ob er ihn halten wird?

Wir werden sehen, was das neue Jahr bringt, nicht nur zahntechnisch. Hoffentlich viel Gutes für uns und alle unsere Lieben, LeserInnen eingeschlossen. ;-)

2 Kommentare:

  1. Da kann sie wirklich stolz sein Deine Kleine/große Maus. Sehr niedlich. Auch das Kleidel ist wirklich total alltagstauglich. Ich mag sowas. Die Schere würde ich wirklich gerne sehen, hab nämlich auch noch zwei hier rumfliegen und brauch bissel Inspiration zur Verarbeitung. Ja und Glückwunsch zur Ovi. Das macht Klamottennähen wirklich zum Kinderspiel, vorallem Shirt´s & Co.
    Kommt alle gesund und munter ins Neue Jahr.
    LG Silvi

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  2. Oh schön. So ein Virus hat doch manchmal auch sein Gutes.... Aber irgendwie ging der wohl überall rum. Unsere Kleine hatte den auch und dann traf es noch meinen Mann und die Oma...
    Mit der Overlock wirst Du bestimmt viel Freude haben. Meine habe ich ja nun genau 4 Jahre und ich kann mir nähen ohne sie kaum noch vorstellen. ;-)
    Ich bin auf weitere Berichte gespannt.
    LG
    Kerstin

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