Montag, 14. April 2014

Ich hab mich eingegraben ...

... deswegen gab es hier so lange nichts zu lesen. Nein, nicht im Sinne von ein Loch geschaufelt und über mir zugeschüttet, eher so richtig in Schwung gegraben. Im Garten nämlich. Notgedrungen kommt sowohl das Nähen als auch das Bloggen in solchen Zeiten etwas kurz. Man fällt nach so einem Gartentag einfach zu schnell auf dem Sofa um. :-)
Ich muss sagen, dass ich schon ziemlich stolz auf mich bin. Für die meisten, die an unserem Garten vorbeigehen, sieht er wohl immer noch nicht so fein ordentlich aus wie die meisten rentnergepflegten Kleingärten der Anlage. Aber ich weiß, wie es im letzten Herbst aussah ...
Wobei ich mir die Lorbeeren nicht allein anstecken will. Ohne eine ganze Truppe lieber Freunde, die im vergangenen Oktober einen Großeinsatz im Unkrautfeld veranstaltet haben, würde ich jetzt immer noch verzweifelt gegen frisch sprießende Gräser, Maistöcke, Quecken und was weiß ich noch anbuddeln. Stattdessen haben die Beete endlich die gewünschte Struktur bekommen und sind sogar schon zu einem großen Teil bepflanzt.
Fotos vom Chaos habe ich leider nicht gemacht, aber wenigsten aktuelle kann ich zeigen:

So sah es am 7. April aus:
 Die hinteren Beete hatte ich schon im Herbst angelegt. Der vordere Bereich musste noch einmal durchgegraben und von verbliebenem Unkraut und Wurzeln befreit werden. Außerdem hatte ich in der Ecke vorn links einige wuchernde Gewächse zu bekämpfen und musste neue Betonkanten einsetzen, damit die ausbreitungsfreudigen Blumen nicht wieder die Beete erobern.
Ansonsten sind alle vorher vorhandenen Betonbegrenzungen aus den Beeten verschwunden. Ich finde sie hässlich und auch nicht besonders sinnvoll. Gemüse neigt ja eher nicht dazu, freiwilllig alles zu überwuchern.(Schön wärs ... ) ;-)

Und so sah es gestern aus:
 Auch die vorderen Beete sind in Form gebracht und rechts schon für Kartoffeln vorbereitet. Und dann ritt mich am Samstag noch irgendwas Verrücktes und ich musste mir sofort Pflanzen besorgen. Ich setzte mich also mit unserem faltbaren Bollerwagen in den Bus in Richtung Baumarkt. Ich erstand 94 Pflänzchen und, weil ich schon mal da war und das auch brauchte, eine Dose Holzlasur, 60 Liter Kompost und zwei Holzlatten von 2,50 m Länge. Nach Hause musste ich natürlich laufen, denn so beladen den Bus zu besteigen wäre eher schwierig bis unmöglich. Macht nichts, da bin ich hart im Nehmen. 3,5 km sind ja nicht sooo weit. Man kann sich den Weg allerdings noch etwas verlängern, indem einem nach dem ersten Kilometer siedend heiß einfällt, dass man die Latten im Baumarkt stehen lassen hat. Aber sind ja nur 2 zusätzliche Kilometer ... Ich sage nur, meine Armmuskeln spüre ich heute noch. :-)

 Die Pflanzen wollten natürlich sofort versorgt werden. Also wanderten 40 Erdbeerpflanzen, 12 Lollo Rosso, 12 Romanasalate, 12 Kohlrabi, 12 Brokkoli, 3 Tomaten, 2 Rittersporn und eine Stockrose in die Beete. Großzügiges Gießen natürlich nicht vergessen und - besonders wichtig - im letzten Abendlicht reichlich Schneckenkorn gestreut. Denn sonst wäre es ganz schnell vorbei mit der Gemüseherrlichkeit. (Ich bin ja sonst sehr für ökologisches Gärtnern zu haben, aber da kommt die beste Chemie zum Einsatz, die zu haben ist. Leidvolle Erfahrung hat mich hart gemacht. Diese herzzerreißenden Tränen, als im letzten Jahr Mathildas geliebte Sonnenblume auf halber Höhe abgefressen war. Und nicht nur die ...)

 Zwischen den beiden quadratischen Beetanlagen sollen in Holzkästen in den nächsten Tagen noch zwei Hochbeete für die großen Kinder entstehen. Dahinter werden hoffentlich ganz wie im Bauerngarten Stockrosen, Rittersporn und noch das eine oder andere Blümchen aufgehen. Die "Kräuterspirale" ist immer noch da. Leider aus Beton, aber die Dinger waren im Garten schon vorhanden und sind so schwer, dass man die so leicht nicht los wird. Also sollen sie sich wenigstens nützlich machen. Bald sind sie sowieso zugewuchert. Salbei, Thymian, zwei Sorten Minze, Zitronenmelisse, Schnittlauch und Bergbohnenkraut kommen jedes Jahr wieder. Ein paar andere Kräuter werden noch eingepflanzt oder gesät.

Hier wachsen schon Tomaten, Salat, Kohlrabi und Brokkoli. Außerdem schlummern auf dem hinteren Beet Erbsen, Möhren- und Radieschensamen in der Erde. Das Beet im Vordergrund muss sich noch ein wenig gedulden. Im Mai werden da Bohnen gelegt. In die zentralen Beete möchte ich noch jeweils ein Bäumchen pflanzen, Rose und Stachelbeere wahrscheinlich. Dazu eine bunte Mischung aus Gemüse, Kräutern und Blumen. Mal sehen, was sich ergibt.

Man sieht, es ist viel passiert, aber auch noch viel zu tun. Noch sind zum Beispiel nicht alle Wege gemulcht. Ich rate jedem, der sich einen Garten anlegt und gedenkt, Rindenmulch zu verwenden: Kauft mindestens das Vierfache von dem, was ihr zu brauchen glaubt! Das Zeug vertut sich wie nix. 7 große Säcke sind schon auf unseren Wegen untergekommen, und noch ist nicht alles bedeckt.

Über weitere Fortschritte werde ich berichten. Ich bin gespannt, ob wir es endlich mal zu einer nennenswerten Ernte bringen. Angefangen haben wir schon. Am Wochenende wurde der erste Rhabarber zu Kuchen verarbeitet. Ach, und die Kinder haben den Schnittlauch gründlich geplündert:



Endlich Gartenzeit!

8 Kommentare:

  1. Das klingt ja nach so richtig viel Arbeit, zum Glück hat die Latten nicht inzwischen jemand mitgenommen, hätte ja auch passieren können, wenn du sie schon bezahlt hattest. Da wünsche ich euch eine reiche Ernte, bei uns bringt meist nur das Gewächshaus mit gurken und Tomaten so richtig Ertrag, und vorher Salat und Kohlrabi.

    Liebe Grüße

    Beate

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  2. Mönsch warst Du fleißig. Unser Garten mutiert leider gerade zur Unkrautwüste. Doch wir müssen den Umzug stemmen und da bleibt einfach keine Zeit mehr für´s Garten. Mal sehen was dann im Mai noch zu retten ist.
    LG Silvi
    Ach ja und das mit den Rentnergärten in der Nachbarschaft kenn ich nur allzugut. Manche verstehen voll, das es bei berufstätigen nicht so ist wie bei Ihnen und andere sind voll zickig.

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  3. Boah, das sieht nach richtig viel Arbeit aus. Wenn es dann ans Ernten gehen, macht es doppelt so viel Spaß. Bis jetzt haben meine Eltern unseren Garten noch fest im Griff, so dass wir bisher nur nebenbei mit geholfen haben, aber das wird sich auch mal ändern.
    LG
    Kerstin

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  4. Respekt dein Garten sieht toll aus! Wir waren ein Jahr lang Gartenbesitzer in einer Sparte ind Nachbarn haben ihre Wege täglich gefegt!! Das hat mich wahnsinnig gemacht sag ich dir! Schneckenkorn nehm ich auch, viel zu schade um die zarten Pflanzen!

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  5. Dein Garten sieht toll aus. Respekt. Ich drücke dir ganz fest die Daumen für eine gute Ernte. Tschaka. Hoffentlich gibt dieses Jahr nicht wieder so einen fiesen Regen, in dem die Pflanzen (und noch vieles mehr) weggespült werden.

    LG Florentine

    So ein Garten ist schon was feines ...

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  6. Wow, das war echt ein Haufen Arbeit! Und die Strecke zum Baumarkt mit Bollerwagen auch nicht ohne! Ich wünsche eine reichliche Ernte!
    Kathrin

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  7. Mensch, da warst du aber fleißig. Manchmal wünsche ich mir ja auch so einen klitzekleinen Garten. Man kann halt nicht aus seiner Landeischale. Dann wünsche ich euch eine reiche Ernte, gemütlich Gartenstunden und den Kindern schöne Räubertage.
    Herzliche Grüße,
    Malou

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  8. Unglaublich, wie fleißig du bist! Aber bitte übernimm dich nicht! Viel Freude noch am Gärtchen und dass alles schön aufgeht, anwächst, grünt und blüht!!! GLG Regina

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