Mittwoch, 26. Dezember 2018

WKSA 2018 - Finale!

Es ist geschafft! Mein erstes Sew-Along-Weihnachtskleid wurde planmäßig fertig und am Heiligabend ausgeführt. Eigentlich war ich sogar für meine Begriffe absolut außergewöhnlich früh fertig - schon letzten Dienstag. Da war tatsächlich noch genug Luft, ein zweites und drittes Kleid in Angriff zu nehmen. Die waren dann allerdings nicht für mich. Deswegen bekommen sie ihren eigenen Auftritt.

Nun also Vorhang auf für DAS Weihnachtskleid (fotografiert vom Kind, weswegen ich ungewöhnlich groß aussehe. :-) ):



Zur Erinnerung: Kleid 113 aus burda style 10/18. Statt des empfohlenen mittelschweren Jerseys habe ich es aus einem elastischen Webjacquard genäht. Beim Zuschneiden stellte ich fest, dass es sich wohl eigentlich um einen Hosenstoff handelt. Er ist nämlich nur längs- und nicht querelastisch. Für das Kleid habe ich ihn also quer zur eigentlichen Stofflage zugeschnitten, weil ich das gern in Querrichtung dehnbar haben wollte.

Nach dem Probemodell waren einige Änderungen fällig. Da die Brustabnäher perfekt saßen, oben und an den Ärmeln aber viel Luft war, habe ich ab Achselhöhe eine Größe kleiner angebastelt, aber so, dass die Höhe der Brustabnäher erhalten bleibt. Kleinere Größe und fba kam für mich in dem Fall nicht infrage, da der Schnitt durch die Falten tückisch asymmetrisch ist. Noch nicht mal die beiden Brustabnäher sind identisch. Da spart man es sich doch lieber, allzu viel im Originalschnitt herumzupfuschen.
Die Oberärmel habe ich um 2cm gekürzt, um die Ellenbogenabnäher an die richtige Stelle zu bugsieren. Vom Ärmelsaum gingen auch noch ein paar Zentimeter weg. Den Rock habe ich um insgesamt 11,5cm gekürzt. Ein Teil davon wurde unterhalb der Hüfte weggenommen, der Rest vom Saum. Da im Kleid ein Gehschlitz vorgesehen ist, musste das sein. Der hätte sonst bei so viel Kürzung aus der Mitte bis fast zum Hinterteil gereicht. Und das kanns ja nicht sein ... ;-)

Meine persönliche Hürde habe ich bei diesem Kleid besser denn je gemeistert: Ich gebe zu, dass ich immer noch vor jedem nahtverdeckten Reißverschluss so ein bisschen zittere. Da kann trotz Spezialfüßchen ohne das nötige Fingerspitzengefühl doch einiges schiefgehen. Aber dieses Mal ist alles perfekt. Nichts hakt, alles trifft sich wo es soll, nichts ist zu sehen, wo nichts sein soll. Wunderbar - und der größte Witz daran ist, dass ich den Reißverschluss ständig vergesse zu nutzen, weil das Kleid so elastisch ist, dass ich problemlos einfach so raus- und reinschlüpfen kann. Aber was solls, Übung hat noch nie geschadet. :-)

Stoff und Schnitt tragen sich zusammen sehr angenehm. Man sieht, dass beim Tragen ein paar Falten bleiben. Aber ich denke, das ist in Ordnung. Das Bild entstand auch erst am zweiten Tragetag, nachdem ich am Heiligabend schon damit auf dem Sofa geknüllt hatte. Ein schönes Kleid für feinere Anlässe also, so ein wintertaugliches "kleines nicht-ganz-Schwarzes". Und auf alle Fälle um Längen besser als das Probeteil. :-D

Dank MMM-Weihnachtskleid-Sew Along kam ich dieses Weihnachten recht stressfrei zu einem schicken neuen Kleid. Und Spaß gemacht hat es auch noch. Gemeinsam ist es doch immer schöner als im Einzelkämpfermodus. Vielen Dank an die Organisatorinnen, für alle Mühe, die sie investieren, um dem gemeinsamen Nähen die nötige Plattform zu bieten! Habt alle noch eine schöne, entspannte Zeit um Weihnachten und Jahreswechsel!


Sonntag, 16. Dezember 2018

WKSA 2018 - Das Probemodell

Ich habe eigentlich nicht mehr dran geglaubt, aber das Probemodell habe ich kurz vor knapp noch geschafft, um es zum WKSA-Treffen beim MMM zu schicken. Schon praktisch, wenn die Kinder größer werden und es fertigbringen, ganz allein das Abendessen zu kochen. Während die 10jährige uns Plinsen zubereitete (das, was überall außer in Sachsen Pfannkuchen oder Eierkuchen heißt :-) ), konnte ich mein Testkleid schnell zusammenschustern. Der Mann hat jetzt nach der weitestmöglichen Fertigstellung noch scheußlich-schöne Fotos geknipst. Genießt den Anblick, ich werde ihn in Zukunft tunlichst vermeiden. :-D Der schauderhafte Stoff steht mir so gar nicht, die Nähte ziehen, die Abnäher können im Dederon auch nicht ordentlich gebügelt werden. Auf den Bildern sehe ich außerdem wie meine eigene Urgroßmutter aus.

Was jetzt nach absoluter Katastrophe klingt, ist so schlimm aber gar nicht. Im Großen und Ganzen ist die Passform nämlich gar nicht übel.


Die Brustabnäher sitzen gut, das ist schon die halbe Miete. Die Schultern würden vermutlich auch noch besser sitzen, wenn ich am Ausschnitt die vorgesehenen Belege anbringe, statt ihn nur für den groben Eindruck schnell umgeklappt festzusteppen. :-) Ich erwäge allerdings, oberhalb der Brust eine Größe kleiner zu wählen und da den größeren Rest dranzubasteln. Das schaue ich mir noch mal genauer an.
Die Ärmel habe ich ohne Saumzugabe zugeschnitten, gedacht sind sie als 3/4-Arm. Bei mir sind sie lang. Klar, dass so die Ellenbogenabnäher zu weit unten sitzen. Der Oberarm muss also gekürzt werden.

 Die Abnäher am Rücken sitzen gut. Da kommt im "richtigen" Kleid dann noch ein Reißverschluss rein. Hier habe ich mutig einfach die Rückennaht zugenäht, was überhaupt kein Problem war. Zu eng wirds also keinesfalls. Die Taille kann, wenn ich mir die Bilder so ansehe, wohl auch noch ein kleines Stück nach oben. Und der Rock muss natürlich gekürzt werden. Gedacht ist er knieumspielend, und so möchte ich ihn auch haben.

Das Fazit der Probenäherei: Der Schnitt hat das nötige Potential und wird mit ein paar kleinen Änderungen ein schönes Weihnachtskleid ergeben - wenn ich mich ranhalte. Denn von den heutigen Vorgaben des WKSA bin ich noch ein Stückchen entfernt:

 Fertig. Mit Kleid 1, 2 und 3. Jetzt kann ich noch ein Jäckchen stricken, eine passende Tasche nähen und die letzten Weihnachtskekse backen.
- Puh, ich habe die knifflige Stelle gemeistert und bin wahnsinnig stolz auf mich. Nie hätte ich das gedacht.
- Jetzt aber los. Die letzten Geschenke besorgen, das Weihnachtsmenü planen und natürlich noch das Kleid säumen.


Aber ich bin doch ein ganzes Stück weiter und irgendwie wirds schon werden ... :-)


Beim Zuschneiden des Probestoffs bin ich noch auf ein lustiges Detail gestoßen: Das Original-Preisschild von anno dazumal:


Ich bin erstaunt, wie teuer diese Scheußlichkeit mal war. Man kann ja wohl getrost davon ausgehen, dass der damalige Preis in Mark so ungefähr dem heutigen Wert in Euro entspricht. Und das Zeug ist wirklich grauslich. Es stinkt, und zwar nicht erst, wenn man es getragen hat. Wie Omas alte Kittelschürze. Nostalgie kann so schön sein ... oder eben nicht ... :-D

Sonntag, 9. Dezember 2018

WKSA 2018 - Mühsam ...

  ...ernährt sich das Eichhörnchen, wie es so schön heißt. Oder eben ... entsteht ein Weihnachtkleid. Das Thema für die Teilnehmerinnen auf dem MMM-Blog lautet heute:

Das Probemodell ist genäht und passt. Jetzt geht es weiter.
Nichts passt. Der Schnitt nicht zu mir, der Stoff nicht zum Schnitt. Hilfe!!! Ach, alles nicht so schlimm. Weihnachten hat 3 Tage, ich nähe jetzt das 2. Kleid.

Tja, so schnell schießen die Preußen nicht, und die sächsischen Damen nähen nicht derartig flott (wenn ich jetzt mal von mir ausgehe :-) ). Nix ist genäht bisher. Aber es geht voran, wie angekündigt in kleinen Schritten. Der Schnitt ist immerhin kopiert und damit eine meiner großen Hürden geschafft. Kopieren und Zuschneiden sind das Schlimmste für mich. Wenn ich dann einmal nähen kann, ist alles gut und es dauert nicht mehr lang bis zum fertigen Kleid.

Zur Erinnerung, es soll Kleid 113 aus burda style 10/18 werden. Das Modell weist an Ausschnitt und Vorderrock eingelegte Falten auf. Das macht es nicht ganz einfach, anhand des Schnittmusters festzustellen, ob Schultern und Oberweite mit einiger Wahrscheinlichkeit am Ende vernünftig sitzen. Nachträgliche Korrekturen sind so auch eher schwierig. Ich habe also doch beschlossen, zumindest ein Probeoberteil  zu nähen und dafür einen Stoff aus den Vorräten gekramt.


Das karierte Etwas brachte meine Mutter mir vor einiger Zeit mit. Die hatte es aus den Beständen einer älteren Dame bekommen. Es könnte also gut aus den 70ern stammen. Für diesen Stoff haben viele, viele Polytierchen ihr Leben gelassen :-D, deswegen würden wohl, trüge man ein Kleid daraus ernsthaft auch nur für 5 Minuten in einem geheizten Raum, die Umstehenden bald ob des Geruchs die Flucht ergreifen. Stoffe wegzuwerfen fällt mir aber schwer, schließlich kommt für fast jeden irgendwann der Moment, wo er sich als nützlich erweisen kann, sogar für diese kunstfaserige Monstrosität. Da sie sehr ähnliche Dehnungseigenschaften aufweist wie mein eigentlich fürs Weihnachtskleid eingeplanter Jacquard, werde ich sie zum Probeteil verarbeiten. Die 5 Minuten Ruhm müssen dann aber auch genügen. :-)

Kopierter Schnitt und Stoffe liegen jetzt also zur Verarbeitung im Wohnzimmer bereit, und ich hoffe, diese Woche zumindest das Probeteil und den Zuschnitt des "guten" Stoffs zu schaffen.

Wie weit die anderen Mitnäherinnen sind, werde ich jetzt gleich herausfinden, wenn ich meinen Zwischenstand beim WKSA auf dem MMM-Blog präsentiere.

Sonntag, 2. Dezember 2018

WKSA 2018

Beim MeMadeMittwoch bin ich ja nun schon ein Weilchen hier und da dabei, wenns passt. Allerdings habe ich es leider noch nie zum Weihnachtskleid-Sew Along geschafft, obwohl ich eigentlich immer gern dabei gewesen wäre und mir auch meistens für Weihnachten ein neues Kleid genäht habe. Aber, wie es bei mir so ist, immer auf den letzten Drücker.
In diesem Jahr soll das nun endlich mal anders sein. Ich habe seit Längerem ein Kleid im Auge, das ich mir gern nähen würde. Stoff und Reißverschluss liegen schon seit dem Herbststoffmarkt bereit. Beste Voraussetzungen also, und trotzdem habe ich es geschafft, den Einstieg ins WKSA zu verpennen. Nun ja ...
Ich hoffe, dass ich zum heutigen zweiten Termin noch einsteigen kann. Immerhin steht ja schon einiges an Vorplanung und ich muss nur noch den Schnitt kopieren und anfangen. :-) Das habe ich mir für diese Woche fest vorgenommen.

Jetzt zu den harten Fakten:

Genäht werden soll dieses Kleid aus Burda Style 10/2018 (S.46):


Es handelt sich um Modell 113. Mir gefällt die schlichte Etuiform mit den Falten an Rock und Ausschnitt als raffiniertes Detail. 3/4-Ärmel mag ich ebenfalls. Diese neckische Schleife an der Taille werde ich wohl eher weglassen. Empfohlen wird für das elegante und laut Zeitschrift büroalltagstaugliche Kleid ein Jersey mit etwas Stand.

Ich habe eine Alternative gefunden, die mir optisch sehr gut gefällt und die hoffentlich technisch genauso gut funktionieren wird:


Der Stoff meiner Wahl ist kein Jersey, sondern ein elastischer gewebter Jacquard. Er dehnt sich nur in Querrichtung, was, wie ich hoffe, kein Problem sein wird. Längsdehnung ist meiner Meinung nach für den Schnitt nicht erforderlich. Da er sowieso mit Reißverschluss und Gehschlitz gearbeitet wird, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendwo eng wird, doch eher gering. Zur Sicherheit werde ich wohl erstmal großzügige Nahtzugaben als Reserve vorsehen und  schauen, wie das Ganze sitzt.
Farblich habe ich nach reichlich Rumprobiererei mit verschiedenen Kameraeinstellungen ein Bild hinbekommen, das zumindest auf meinem momentan genutzten Monitor der Realität ziemlich nah kommt. Was natürlich keinerlei Garantie dafür ist, dass das auf anderen Bildschirmen ebenfalls zutrifft. :-) Vorsichtshalber also noch in Worten: Das Muster ist in Schwarz und Dunkelblau mit einem Stich ins Violette gehalten. Was die Mustergröße angeht, dürfte sie sich wohl in ähnlichen Dimensionen bewegen, wie auf dem Burda-Modell.

Und jetzt - muss ich, wie gesagt, NUR noch anfangen. Ich hab die Zeitschrift schon mal startklar ins Wohnzimmer zu den Nähutensilien gelegt. Immer Schritt für Schritt ... ;-)

Selbstverständlich landen meine bescheidenen Anfänge nun flott auf dem MMM-Blog, wo ich gleich noch neugierig die Fortschritte der anderen Teilnehmerinnen beäugen werde. Und ein herzlicher Dank geht an die Organisatorinnen, die die schöne Tradition des WKSA auch dieses Jahr wieder hochhalten!